Der Geduldsfaden am Limit

Veröffentlicht am 18. Januar 2024 um 23:18

Wann geht es endlich los? Das fragen wir uns aktuell täglich. Wie gerne würden wir endlich starten, doch es werden uns immer weitere Steine in den Weg gelegt, kein Wunder, dass unsere Geduld am seidenen Faden hängt. Im letzten Blogeintrag berichteten wir ja schon, dass wir leicht angeschlagen waren. Nachdem es Christoph erwischt hatte war dann auch ich dran. Beide waren wir dadurch ein paar Tage gehandicapt und konnten nicht ganz so viel arbeiten wie erhofft. Dazu kam das winterliche Wetter. Normalerweise mögen wir Schnee. Aktuell stört uns dieser leider nur, da das Arbeiten immens erschwert wird. Alle 2 Stunden müssen wir spätestens eine Pause vorm warmen Kamin machen, sonst spüren wir unsere Füße nicht mehr und halten die Kälte nicht mehr aus. Zudem fällt dauernd Schnee in Bulli und Anhänger und sorgt für dauerhafte Nässe in den Innenräumen, da wir ja meist mit offenen Türen arbeiten müssen.

Die Verkabelung des Hängers schritt zunächst gut voran. In 2 Tagen hatten wir alles für einen ersten Testlauf fertig. Leider funktionierte bei diesem nur die Hälfte - auf der Suche nach einem "Kriechstrom" schlugen wir dann noch ein paar Stunden tot. Des Weiteren schossen wir aus versehen einen drahtlosen Bildsender für eine unserer Kameras am Hänger ab und wunderten uns warum nichts geht, bis wir das mal bemerkten. Und dann der Klassiker - wir testeten und die Sicherungen fehlten dabei. Man merkt uns die Überforderung nun zum Teil schon etwas an. Inzwischen haben wir diesen Punkt abgeharkt und nehmen den Zustand jetzt hin wie er ist. Das Wichtigste geht - Alarmanlage, Rückfahrkamera, Bewegungsmelder mit Außenlicht, sowie Licht im Hänger. Um den Kriechstrom kümmern wir uns später (die Sicherung wird erstmal nur punktuell eingesetzt) und die 2. Kamera am Hänger lassen wir erstmal weg.

Euphorisch wollten wir nach diesem letzten großen Meilenstein dann unseren Abreisetag festlegen... leider kam uns dann wieder etwas dazwischen - Wasser im Bulli! Wir entdeckten ein Leck im Schiebedach über dem Fahrerhaus. Wir hatten die Dichtung erst ein paar Tage zuvor notdürftig geflickt, da es schon mal reintropfte. Zunächst schien das dicht zu sein, doch jetzt mit dem Schnee auf dem Dach, tropfte das Wasser in großen Tropfen auf unsere Ledersitze. Schnell fuhren wir am gleichen Abend nach der Entdeckung noch zum Baumarkt um eine neue Dichtung zu kaufen, mit der Erkenntnis, dass dieser geschlossen hatte. Und das bei nur einem Tag die Woche an dem der Baumarkt 2 Stunden eher schließt. Das nennt man dann wohl einen Volltreffer. Die Dichtung konnten wir dann erst am Folgetag kaufen und erneuern. Die Fahrt zum Baumarkt war demnach feuchtfröhlich mit ganz viel trocken tupfen über unseren Köpfen. Nachdem wir dann endlich mit der neuen Dichtung zuhause ankamen, schneite es munter. Um überhaupt eine Chance zu haben im Trockenen arbeiten zu können, mussten wir eine große Plane über den Bulli werfen. Das half dann und das Dach ist nun (hoffentlich) dicht! Die nächsten Tage werden es zeigen. Bei der Gelegenheit haben wir gleich noch weitere Optimierungen am hinteren Teil des Daches vorgenommen, da das Dachzelt hier des Öfteren leicht nass wurde. Ein weiteres Abdeckblech wurde von Christoph montiert und hält nun hoffentlich das Wasser ab.
Ein weiterer Stolperstein war unser Propangasmelder, den wir vor ca. einer Woche installiert hatten. Es gibt wenig Geräte mit Akkuversorgung, doch unseres war so eines. Ein kabelgebundenes Gerät wäre besser gewesen, so stellte es sich heraus. Ein Tag nach der Montage war das Gerät auf einmal tot, trotz voll geladenem Akku. Es wollte nur noch am Stromnetz funktionieren. Da dies für uns nicht pragmatisch war haben wir die Retoure veranlasst und einen neuen, dieses mal direkt am 12V Netz anschließbaren Gasmelder gekauft. Heute wurde dieser dann erfolgreich in Betrieb genommen.

So langsam trauen wir uns jetzt einen neuen Starttermin ins Auge zu fassen. Unsere Sachen sind nun alle in den Bulli verladen - und siehe da, es passt alles rein! Wir konnten doch mehr im Hänger unterbringen als gedacht. Jetzt fehlen nur noch wenige Kisten, die wir wegen der Kälte nicht über Nacht im Auto lassen wollen ohne dieses zu heizen. Aber die sind am Abreisetag dann schnell noch reingestellt. Heute haben wir den Anhänger soweit fertig vorbereitet - alles eingeladen, fest verzurrt und fahrtauglich gemacht. Was denkt ihr, wie lange hat Christoph gebraucht um alles so 3-fach sicher zu verzurren? (Siehe letztes Foto). Gebt gerne eure Einschätzung über die Kommentarfunktion ab. Zu beachten: Es ist ein erstmals entwickeltes Verzurr Konzept, dass er da ausgeklügelt hat. Mal sehen ob dieses so Bestand hat.
Morgen fehlen dann nur noch einige Besorgungen die wir noch machen müssen und dann könnten wir, wenn nicht wieder was unverhofftes passiert, am Samstag soweit sein um direkt nach dem Frühstück zu starten. 

Im Endeffekt denken wir uns, dass es vielleicht einfach so sein sollte. Die Schneelage war die letzten Tage ziemlich extrem und eine Abfahrt wäre vermutlich mühsam geworden, aufgrund des Chaos auf den Straßen. Inzwischen denken wir auch darüber nach in Frankreich doch über mautpflichtige Hauptstraßen zu fahren. Nach unseren Recherchen besteht aktuell in allen Bergregionen in Frankreich eine Winterreifen- und Schneekettenpflicht. Da wir beides nicht haben, wird das etwas zu heikel. Abgesehen davon, dass wir bei Schnee und Glätte auch nicht liegen bleiben möchten. Deshalb erscheint uns das nun als der vernünftigste Weg. Das Wetter soll in den nächsten Tagen auch deutlich wärmer werden  - in Sevilla (Spanien) sind für Sonntag schon 16 Grad gemeldet. Das lässt hoffen! Es ist demnach vermutlich gar nicht so schlimm, dass wir nun erst am Samstag, den 20.01.2024 abfahren. 

Ich hoffe nun das ist der letzte Blogeintrag dieser Form und der nächste wird einem Reiseblog dann auch gerecht ;-)
Dass unsere Abreise unsere Geduld so auf die Probe stellt, hätten wir vorher nicht gedacht...

 


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Tom
Vor 11 Monate

Hallo ihr beiden
Good Luck
Und immer eine Handbreit Diesel im Tank 😀
Grüße, Tom

Marilyn
Vor 11 Monate

Vielen Dank! Den gefüllten Reservekanister haben wir dabei, wollen ja kein Risiko eingehen... ;-)

Papa
Vor 11 Monate

Hallo ihr beiden,
was lange währt wird endlich gut. Ihr seid ja jetzt losgekommen nach der langen Vorbereitungszeit. Berichtet mal wie die erste Nacht im Bulli war.
Gruß
Papa

Marilyn
Vor 11 Monate

So ist es :-D
Neuer Blogeintrag ist online... Erste Nacht im Bulli bei eisigen Temperaturen, veröffentlicht am 21.01.
Viel Spaß beim Lesen!