Am nächsten Morgen hatte Christoph Geburtstag. Deshalb fuhren wir zum Geburtstagsfrühstück vom Morrisons Supermarktparkplatz, an dem wir übernachtet hatten, mittenrein in die Stadt. Den Hänger ließen wir gut gesichert auf dem Parkplatz stehen. In nur 15 Minuten waren wir im Stadtzentrum. Dort fanden wir einen Parkplatz, der zwar leider super teuer war (15 Pfund für 1,5 Stunden), dafür aber direkt um die Ecke unseres Frühstücksrestaurants namens "Bar & Block" war. Wir hatten extra ein Hotel dafür gewählt, damit wir ein Frühstücksbuffet hatten. Mit Benji waren wir am Morgen schon Gassi gegangen und so ließen wir ihn im Auto. Für nur 12 Pfund pro Person schlugen wir uns den Magen voll und probierten alles was das schottische Frühstück so hergab - es gab Eier in verschiedenen Varianten, Baked Beans, Würstchen, getrocknete Tomaten, Röstis, Black Pudding, gebratene Pilze, Muffins, Croissants, Müsli, Früchte, Toastbrot, Pancakes etc. Auch vom Black Pudding versuchten wir ein Stückchen (wie im Blog "Im Goldrausch" bereits erwähnt, handelt es sich dabei um eine schottische Spezialität, die aus einer Blutwurst (Rind oder Schwein) besteht. Für Christoph, der ein Fan des typischen English Breakfast ist, taugte das Frühstücks Menü sehr. Nach einer Stunde waren wir so satt, dass wir nichts mehr essen wollten.
Pünktlich zum Ablauf der Parkzeit waren wir wieder am Bulli. Die Kontrolleure standen schon wie die Geier in der Nähe und hätten uns sicher allzu gerne einen Strafzettel verhängt. Benji war leider etwas unruhig im Bulli gewesen, da es recht laut auf dem Parkplatz zuging. Jetzt war er erlöst und wir fuhren weiter zum Craigmillar Castle, das etwas außerhalb des Stadtkerns von Edinburgh liegt. Wir waren auf das Schloss gekommen, da es auch ein Outlander Drehort war.
Durch ziemlich verstopfte Straßen fuhren wir rund 30 Minuten dorthin. Ohne den Hänger war es deutlich entspannter und so fanden wir auch leicht einen Parkplatz vor dem Schloss. Mit Hänger hätten wir mal wieder nicht hingepasst. Für 7,5 Pfund pro Person durften wir das Schloss besichtigen und sogar Benji mitnehmen. Das Schloss war von den Grundmauern her sehr gut erhalten. Man konnte in fast alle Bereiche des Schlosses hineingehen und sich gut vorstellen wie das Leben damals so abgelaufen ist. Vom Burghof aus konnte man einen Raum betreten, in dem mittelalterliche Spiele aufgebaut waren. Wir ließen es uns nicht nehmen diese kurz auszuprobieren. Unser Geburtstagskind ehrten wir dabei auch noch kurz, indem wir ihm ein Krönchen aufsetzten.
In den Kerkern wurde einem ganz anders zumute und im Keller musste man geduckt laufen. Es gab mehrere Küchen, die man an den großen Kochstellen mit Kaminausgängen erkannte, eine große Halle, Schlafräume, Ställe und sogar eine Kapelle. Auch oben auf der Burgmauer konnte man fast ringsherum entlanglaufen und die Aussicht auf die Gärten und die Umgebung genießen. Über enge Steinwendeltreppen erreichte man diese. Benji ging tapfer mit Marilyn mit und zeigte kaum Angst. Auch sein Beinchen hob er im Innenbereich der Burg nicht. Er erkannte es, trotz der fehlenden Fenstergläser und Türen wohl als Innenraum und machte sein Geschäft nur draußen im Burghof, sowie im Garten. An den kleinen Fensteröffnungen stellte er sich manchmal auf und es sah aus, als schaue er hinaus. Dabei konnte er aufgrund seiner Größe und der Fensterhöhe nicht viel sehen. In einem der zwei Gärten war das Wappen der Burg und in dem anderen ein Muster in das Gras gemäht worden, was man von oben gut erkennen konnte. Ansonsten gab es noch eine alte Grabstätte, in der die ehemaligen Besitzer des Schlosses begraben sein sollen.
Nachfolgend könnt ihr auch noch einen kleinen Rundgang durch das Schloss per Video anschauen.
Outlander Fact: Im Craigmillar Castle wurden in Staffel 3 Folge 3 auch einige Outlander Szenen gedreht. Jamie war in der Folge in der Burg gefangen gehalten worden, nachdem er in der Schlacht von Culloden gekämpft hatte. Eine Beispielszene vor der Burg haben wir im Nachgang dargestellt.
Benji freute sich total, als wir die dunklen Gemäuer verließen und in den zwei Gärten der Burg spazieren gingen. Total freudig flitzte er über das Gras, soweit das mit seiner Leine möglich war und rollte sich ziemlich oft darin. Die Sonne kam endlich heraus und so setzten wir uns ins Gras und genossen diese noch ein wenig. Wir schafften es Benji "Platz" beizubringen. Diesen Befehl hatte er ziemlich schnell gelernt, wieder Dank einer Technik von Danea. Am Loch Leven hatten wir erst damit begonnen das zu trainieren und schon kurz darauf hatten wir nun diesen Erfolg.
Nach unserem Schlossbesuch brachten wir Danea zu ihrer gebuchten Unterkunft in der Stadt. Sie würde dort während unseres mehrtägigen Edinburgh Aufenthaltes nächtigen. Den restlichen Tag verbrachten wir ohne sie. Zunächst gingen wir im Inverleith Park mit Benji ordentlich Gassi. Es war ein hübscher Park mit großen Wiesen, Sportplätzen und vielen Gassigängern. Man konnte von dort aus auf das Zentrum von Edinburgh blicken und sah unter anderem das Schloss, das erhöht auf einem Hügel steht. Benji machte ein paar Hundebekanntschaften, nicht alle waren positiver Natur, aber immerhin hatte er soziale Kontakte. Freispringen ließen wir ihn nicht und trainierten stattdessen mit der langen Leine den Rückruf.
Nachdem unser Kleiner etwas ausgepowert war, hatten wir vor etwas zu entspannen und in einem Hallenbad in die Sauna zu gehen. Leider hatten wir keine Badekleidung mit dabei, da wir diese bereits in den Tiefen des Hängers verstaut hatten und so durften wir nicht in die Sauna. Laut dem Kassierer im Schwimmbad wäre das ganz normal in ganz Großbritannien, dass man nur bekleidet in die Sauna geht. Den Akt unsere Sachen hervorzukramen machten wir uns nicht mehr, zudem es auch schon recht spät war. Also zahlten wir nur für die Dusche und nahmen zumindest diese mit.
Für den Abend hatten wir einen Pub Besuch geplant. Wir wählten ein Pub, dass wieder etwas außerhalb, in der Nähe des Craigmillar Castles liegt. Dort durfte man auf dem Parkplatz kostenfrei übernachten, wenn man einkehrte. Auf dem Weg dorthin hatten wir wieder Stau. Bis wir endlich dort und mit allem fertig waren, war es schon fast 21:30 Uhr. Die Dame an der Theke erklärte uns direkt, dass sie gleich schließen würden und die letzte Runde schon ausgerufen worden sei. Enttäuscht gingen wir wieder. Und das an einem Freitag und zudem an Christophs Geburtstag! Uns blieb nichts anderes übrig, als uns einen schönen Abend im Bulli zu machen und dort noch auf ihn anzustoßen. Über Nacht blieben wir dennoch. Es kontrollierte ohnehin keiner und mit den drei anderen Campern auf dem Parkplatz, waren wir auch in bester Gesellschaft. Um Mitternacht konnten wir dann auch noch auf Marilyn anstoßen, die einen Tag nach Christoph Geburtstag hatte. Auch Simon hatte heute Geburtstag und deshalb würden wir uns abends mit den anderen (Danea, Hanna & Simon) in der Stadt treffen und gemeinsam essen gehen, sowie unsere drei Geburtstage feiern.
Am nächsten Morgen frühstückten wir erstmal ausgiebig im Bulli. Danea verbrachte den Tag damit, zusammen mit Hanna und Simon das Schloss von Edinburgh anzusehen. Wir schlossen uns absichtlich nicht an, wegen Benji. Unser Plan für den Tag war es zum Holyrood Park, dem Hausberg Edinburghs zu fahren und dort ausgiebig mit Benji wandern zu gehen. Der Kleine sollte müde und ausgepowert sein, so dass er abends während wir in der Stadt sein würden, im Bulli schlafen könnte. Anbei findet ihr ein Foto vom Eingang des Schlosses, das Danea uns zur Verfügung gestellt hat.
Leider harkte unser Plan etwas. Bei der Fahrt zurück ins Zentrum, wo sich auch der Holyrood Park befindet, hatten wir erstmal ordentlich Stau. Dann war der Parkplatz, den wir angesteuert hatten, auch noch gesperrt wegen einer Veranstaltung. Rundherum konnten wir keinen anderen Parkplatz auf die Schnelle finden. Inzwischen wurde auch die Zeit knapp, denn in wenigen Stunden schon müssten wir wieder am Morrisons Parkplatz, der Platz auf dem wir auch in der ersten Nacht in Edinburgh standen, sein, um von dort aus den Bus in die City zu nehmen. Die Anbindung war gut von dort aus, Benji konnten wir dort guten Gewissens auf den Bulli aufpassen lassen und nachts war es auch sehr ruhig. Deshalb sprach alles für den Platz. Unser Tisch im Restaurant war für 17:30 Uhr reserviert, denn später hatte es keinen Platz gegeben. In unserer Verzweiflung steuerten wir wieder den Inverleith Park an, den wir schon vom Vortag kannten. Dort konnten wir problemlos parken und Benji Gassi führen. Als wir damit starteten war es allerdings bereits 14:30 Uhr. Nun hatten wir gerade mal etwas mehr als eine Stunde Zeit, um den Kleinen auszupowern. Das war deutlich zu wenig, vor Allem da wir am Parkplatz des Pubs, auf dem wir am Morgen waren, nirgends richtig Gassi gehen konnten. So beschlossen wir dem Kleinen zur Liebe, unsere zwei Plätze im Restaurant zu stornieren.
So kam es, dass unsere drei Freunde alleine etwas essen gingen. Wir gaben Benji die Zeit, die er brauchte und kamen dann gegen 20 Uhr in das Pub, in das die anderen inzwischen weitergezogen waren, nach. Den Abend verbrachten wir bei Live Musik in diversen Pubs und aßen nachher an einer Imbissbude Fish n' Chips to go. Die Pubs waren alle brechend voll und man konnte sich bei der lauten Musik auch kaum unterhalten. Unsere Geburtstage hatten wir uns etwas anders vorgestellt, aber manchmal steckt man einfach nicht drin.
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