Das Dunnottar Castle liegt südlich von Aberdeen direkt am Meer. Auf einer Halbinsel steht es direkt an den Klippen und besticht deshalb allein schon durch die traumhafte Lage. Der Weg zum Schloss hin ist noch kostenfrei und so kann man auch ohne etwas zu bezahlen Fotos davon aufnehmen. Eintritt wird erst fällig, wenn man hineingeht. Neben der Halbinsel kann man auf dem Weg zum Schloss noch zu einem kleinen Steinstrand hinunterlaufen und kurz das Wellenrauschen genießen, bevor man sich auf eine Reise in die Vergangenheit einlässt.
Der Eintritt für das Schloss betrug pro Person 11,50 Pfund. Das war ein fairer Preis, wenn man bedenkt, dass die Schlossanlage sehr gr0ß ist, noch ziemlich viele Mauern davon stehen und man von überall aus einen herrlichen Meerblick hat. Auch Benji durfte uns begleiten. Zwischen den verschiedenen Gebäuden befindet sich ein großer Innenhof, der heute eine saftig grüne Wiese ist. Schilder verrieten einem den besten Weg durch die Anlage und gaben auch reichlich Informationen zu den verschiedenen Gebäuden und Räumen, durch die wir gingen. Auf einem Lageplan, den man am Eingang erhalten hatte, waren auf der Rückseite Bilder abgebildet. Die darauf abgebildeten Elemente musste man nun bei dem Rundgang suchen. Wenn man alle gefunden hatte, war man Sieger. Ein nettes kleines Spielchen, dass wir natürlich auch mit machten. Wir schafften es uns drei Stunden auf Schloss Dunnottar aufzuhalten und freuten uns über die vielen Informationen, die wir dort über das Schloss sammelten.
Schmiede
Drawing Room
Küche
Ställe
Große Halle
Brauerei
Nun noch ein paar wenige geschichtliche Hintergründe zum Dunnottar Castle, das zu den schönsten und beeindruckendsten Schlössern Schottlands zählt. Im fünften Jahrhundert wurde die erste Siedlung auf dem steilen Felsen gegründet. Über die Jahrhunderte spielte das Schloss eine Schlüsselrolle in Schottlands Geschichte, insbesondere während der schottischen Unabhängigkeitskriege. Im 17. Jahrhundert wurde Dunnottar berühmt, als die schottischen Kronjuwelen dort vor den Truppen Oliver Cromwells versteckt wurden. Die Burg wurde nach mehreren Belagerungen zerstört und im 18. Jahrhundert aufgegeben. Heute ist sie nur noch eine Ruine und Ausflugsziel vieler Besucher.
Auch Benji schien das Schloss interessant zu finden und schnüffelte fleißig alles mit ab. Man könnte beim Zuschauen meinen, ihn interessieren die alten Gemäuer genauso wie uns und kann die ehemaligen Bewohner noch riechen. Leider pinkelte er einmal eine der Innenmauern an. Wir schlossen unser Suchbingo leider nicht erfolgreich ab, denn wir fanden einfach das freche Skelett nicht. Am Ausgang fragten wir nach wo es zu finden ist. Tatsächlich hätten wir es in einem Raum, direkt vor der Kasse finden können. Da wir das Suchspiel aber erst nach der Kasse erhalten hatten, waren wir nicht auf die Idee gekommen nochmal dort nachzusehen. Das war natürlich auch etwas gemein und tricky.
Nach unserem Schlossbesuch fuhren wir wieder zurück in den Süden. Aberdeen reizte uns nicht so sehr und mehr Attraktionen hatten wir im Osten nicht gefunden. Es gibt dort zwar ein paar reizvolle kleine Fischerdörfchen, die uns allerdings nicht sehr interessierten, da wir auf unserer Reise bereits durch einige solcher Dörfer gefahren waren - wobei sicher jedes seinen ganz eigenen Charme hat. Auf dem Rückweg hielten wir nochmal im Moniki Country Park an. Es bot sich fahrtechnisch an und es hatte uns dort gefallen. Tags drauf nahmen wir noch den Dunino Den mit - einen mystischen und spirituellen Ort im Wald. Dazu fuhren wir durch ein kleines Dorf namens St. Andrews, in dem ziemlich viele Schulkinder auf den Straßen unterwegs waren und parkten direkt am Friedhof. Von dort aus konnte man in wenigen Minuten zum Dunino Den gehen. An einem kleinen Wassertümpel im Wald führte eine steile Steintreppe zum Fluss hinunter. Die Treppe erinnerte an den Abstieg am Devil's Pulpit, den wir zu Beginn unserer Reise durch Schottland besucht hatten. Nur mit dem Unterschied, dass diese hier wesentlich kleiner, begehbar und nicht so gefährlich war. Dort angekommen waren wir bis auf ein mittelaltriges Pärchen, das auf ein paar großen Steinen saß und vermutlich ein paar "Kräuter" rauchte, die Einzigen hier. Kaum unten angekommen, standen wir direkt inmitten der Kultstätte, die sowohl natürliche als auch von Menschenhand geschaffene Elemente enthält. Der Platz am Fluss, auf dem wir standen, besteht aus einem bewaldeten Tal mit einem Felsen, der als heilig gilt. Hier befinden sich keltische und vorchristliche Artefakte, darunter in den Stein gemeißelte Symbole. Zudem gibt es einen Steinaltar und eine nahegelegene Quelle, die seit langem als spirituelle Orte verehrt werden. Viele Menschen betrachten den Ort als ein Zentrum für heidnische und druidische Rituale, und man findet zahlreiche moderne Opfergaben wie Münzen, Bänder und andere kleine Gaben, die in den Bäumen aufgehängt sind. Der Platz wird mit alten Legenden und Mythen verbunden und vermittelt eine geheimnisvolle, fast magische Atmosphäre, die auch wir zu spüren bekamen. Etwas irritierend war nur der anhaltende Husten der Frau, die scheinbar ihren Tabak nicht vertrug. Die zwei grüßten uns sehr freundlich und erzählten uns auf unsere Nachfrage hin etwas zu dem Ort.
Nach dieser mystischen Erfahrung fuhren wir weiter zum Midhope Castle. Dieser Ort war für uns Outlander Fans ein ganz besonderer. Denn aus diesem historischen Tower House aus dem 15. Jahrhundert, das 30 Kilometer westlich von Edinburgh liegt, wurde in der Serie Outlander das Familienhaus von Jamie. In der Serie wird der Ort "Lallybroch" genannt und in einigen Staffeln als Drehort genutzt. Inzwischen ist das Haus eine teilweise zerfallene Ruine, die man von innen nicht besichtigen kann. Die Fassade ist dennoch gut erhalten und eine Außenbesichtigung ist möglich - wenn auch für stolze 7 Pfund pro Person. Den Preis hielten wir für etwas unverschämt (durch die Serie hatte das Midhope Castle einiges an Bekanntheit gewonnen, die nun schamlos ausgenutzt wird), zahlten wir jedoch dennoch. Zu groß war der Wunsch einmal vor den Türen Lallybrochs zu stehen. Als wir einmal das Anwesen umrundeten trafen wir auf einen eindeutigen Hyperfan. In der Musikszene würde man das "Groupie" nennen. Ein Mädel spielte Szenen aus der Serie nach und ließ sich dabei von ihrem Freund aus allen möglichen Positionen filmen, fotografieren und sogar mit einer Drohne aufnehmen. Das brachte uns dann doch etwas zum Schmunzeln.
Ein Gänsehautfeeling war zwar nicht aufgekommen, so wie es einer der Besucher in den Google Rezensionen beschrieben hatte, dennoch waren wir zufrieden. Ein weiterer Drehort war von uns genaustens inspiziert worden und auch dort konnten wir einmal wieder sehen, wie viel CGI (Computer Generated Imagery) heutzutage in der Filmbranche zur Anwendung kommt.
Zudem erfuhren wir, dass die achte und letzte Staffel in diesem Jahr gedreht wird. Unter anderem auch wieder hier im Midhope Castle. Das verriet uns, dass die Reise Jamies und seiner Familie auf jeden Fall nach Schottland zurück gehen würde.
Szenenausschnitt aus Outlander
Quelle: Outlander Deutschland: Image
Und weiter geht unsere Reise auf den Spuren von Outlander Richtung Nordwesten, zum Doune Castle.
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