Schlemmen am Doune Castle

Veröffentlicht am 28. Oktober 2024 um 20:18

Als wir nach der Besichtigung zum Parkplatz des Midhope Castles zurückkamen, bemerkten wir vor der Weiterfahrt, dass uns vermutlich beim Einfahren der Stecker, von einem unserer zwei Anhängerkabel, gerissen war. Die Einfahrt war eng und steil gewesen und wir erinnerten uns daran mit dem Hänger kurz aufgesetzt zu haben. Jetzt hatten wir erstmal kein Licht, Kamera, sowie Alarmanlage im Hänger. Das war ärgerlich und mussten wir in nächster Zeit beheben. Nicht weit entfernt übernachteten wir auf einem Parkplatz am Fluss Avon. In der Nähe liegt das Avon Aquädukt. Der Fluss fließt in einem Kanal mitten über die hohe Brücke auf die andere Seite. Ein beeindruckendes Bauwerk. Auf dem Fluss sahen wir Hausboote vorbeischippern und eines legte sogar zum Übernachten an. Recherchen nach zufolge konnte man diese in der Gegend mieten und so seine Ferien verbringen. 

Vor unserer Weiterfahrt wurden wir von zwei deutschen Mädels beschenkt. Die beiden waren in einem gemieteten Van im Urlaub hier gewesen und standen nun kurz vor der Abreise. Sie hatten viele Lebensmittel übrig, die sie uns nun schenkten, da sie diese nicht mit ins Hotel und danach in den Flieger mitnehmen konnten. Darunter waren Reis, Nudeln, Tomatensauce, Hafermilch - alles Sachen die wir gut gebrauchen konnten und auch auf unserem Speiseplan standen. Wir wollten den beiden noch etwas Geld zum Dank geben, doch sie lehnten ab. Sie waren froh es nicht wegwerfen zu müssen. 

Bevor es dann zum Doune Castle weiterging, hielten wir noch an drei verschiedenen Baumärkten und KFZ Ersatzteilgeschäften und versuchten einen neuen Stecker für das abgerissene Anhängerkabel zu finden. Leider erfolglos. 

Das Doune Castle ist auch als "Burg Leoch" aus der Serie Outlander bekannt. Kein Wunder also, dass wir es besichtigen wollten. Der Schlossparkplatz hatte keinen Platz für Camper, da die Parkplätze sehr kurz waren und schickte uns zum Parken in den Ort "Doune", der direkt daneben lag, hinein. Es dauerte etwas bis wir dort einen Platz fanden, denn die Parkplätze waren auch dort sehr klein und meist überfüllt. Am anderen Ortsende gelang es uns dann schließlich und so gingen wir erstmal 20 Minuten durch den Ort bis wir das Schloss erreichten. 

Hunde waren in diesem Schloss nicht erlaubt und so gingen Danea und Marilyn erstmal alleine rein. Wir zahlten zehn Pfund pro Person und erhielten zudem einen Audio Guide. Es gab im Schloss 16 Stationen, die man sich über Eingabe der Nummer des jeweiligen Raumes, Informationen zu diesen anhören konnte. Zusätzlich gab es die Zahlen 17-19, die drei kurze Insider zum Outlanderdreh zum Besten gaben. Wir starteten im Burghof und arbeiteten uns wieder über ein vorgegebenes Wegesystem durch das Schloss vor. Es war wirklich gut erhalten und in einzelnen Räumen war sogar noch eine Einrichtung zu finden. Der Wehrgang und einige wenige andere Bereiche waren aktuell leider aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nachfolgend findet ihr ein paar interessante Informationen von unserem Rundgang. 

Der Burghof

Im Burghof findet man zur einen Seite hin Fenster, die ursprünglich für einen weiteren Anbau geplant waren, der aber nie errichtet wurde. Zudem gibt es ein kleines Tor, das als Fluchtweg aus der Burg heraus dient. 

Outlander Fact: Tatsächlich wurden die Audioguide Aufnahmen zu Outlander von Sam Heughan, dem Schauspieler der Jamie Fraser spielt, gesprochen. Der Hof, der Außenbereich des Schlosses und der Wehrgang, waren die einzigen tatsächlichen Drehorte in Doune gewesen und zeigen Szenen auf Burg Leoch. Für den Dreh wurden im Burghof 50 Tonnen Erde aufgeschüttet, um den Boden des 18. Jahrhunderts nachzustellen. Die ersten Dreharbeiten fanden im Winder 2013 statt und die Schauspieler froren in ihren dünnen Kleidern während des Drehs. 

Die Küche

In der Küche des Schlosses gab es neben dem großen Kamin eine Durchreiche, auf der das Essen abgestellt und von den Bediensteten abgeholt, sowie den hohen Herrschaften serviert wurden. 

Outlander Fact: Im Inneren des Schlosses wurde aufgrund der empfindlichen Wände nicht gedreht. Die Küche diente allerdings als Vorlage für Miss Fitzgibbons Küche auf Burg Leoch. Das Set dazu wurde eins zu eins in der Nähe von Glasgow nachgebaut. 

Das Gästezimmer

Das Zimmer über der Küche war das Wärmste und diente als edleres Gästezimmer für die besseren Gäste. Man sagt Queen Mary soll hier genächtigt haben. Im hinteren kleinen Raum befand sich sogar eine privates Badezimmer mit "Toilette".

Die große Halle

In der großen Halle wurde gespeist, gefeiert und musiziert. Im hinteren Bereich auf der Empore saß der Duke und die Dutches, sowie die wichtigeren Persönlichkeiten. Von dort aus ging auch ein Zugang zum Weinkeller ab, in dem der Duke seine köstlichsten Weine lagerte. Eine kleine Nische, die als Privattoilette der Herrschaften diente, durfte direkt neben der Empore auch nicht fehlen. 

Privaträume von Duke & Dutches

In diesen Räumlichkeiten ließen sich die Herrschaften nach Lust und Laune von ausgewählten Gästen bespaßen, z.B. durch einen Hofnarren oder Musikanten. Zudem befand sich eine eigene kleine Kapelle in dem großen Raum. Das oberste Stockwerk fehlt mittlerweile, wie auf dem Bild zu erkennen ist. Dort wohnten die Bediensteten des Dukes und der Dutches, um immer auf Abruf bereitstehen zu können.

Das Zimmer der Dutches 

Tatsächlich war das Zimmer der Dutches sehr klein und kühl, denn es hatte keinen Kamin. Auch deshalb wurde der Anbau, der nie gebaut wurde, damals geplant. Dort sollte die Dutches ein komfortableres Zimmer erhalten und nur deshalb ertrug sie ihr kleines Gemach. 

In dem Schloss wurden neben Outlander noch weitere Filme gedreht u.a. Monty Python. Da wir damit aber wenig anfangen konnten, haben wir uns diese Infos nicht durchgelesen und deshalb gibt es dazu in diesem Blog keine Informationen darüber.

Unser Rundgang dauerte 1 1/2 Stunden und tatsächlich waren wir die letzten Besucher, die das Schloss verließen und das obwohl es offiziell noch 15 min. geöffnet gehabt hätte. Wir fanden Doune richtig toll und informativ und empfehlen einen Besuch wärmstens weiter. 

Christoph war mit Benji in der Zeit in der die Mädels drinnen waren, um das Schloss herum, an einem Fluss entlanggegangen. Der Besuch dieses Areals war umsonst, ganz hübsch und lohnte sich ebenfalls. Auf dem Waldweg standen einige Schnitzereien von Tieren und Benji durfte sogar eine Runde freispringen. Am Drehpunkt des Rundweges, an dem sich zwei Flüsse treffen, lud eine kleine Bank zum relaxen ein. 

Da wir von unserem Besuch in der Ben & Jerrys Eisdiele in Edinburgh so enttäuscht waren, beschlossen wir beim Einkauf, den wir am Morgen vor unserem Doune Castle Besuch, tätigten, uns einen eigenen Eisbecher zu kreieren. Da unsere Kühlbox dieses nur eine gewisse Zeit gefroren halten kann, fuhren wir nach unserem Schlossbesuch direkt einen hübschen Ort in der Nähe an. Dort kreierten wir uns den ultimativen Ben & Jerrys Eisbecher, mit keksbedecktem Boden, Schlagsahne und Erdnussbutter Topping. Und das deutlich günstiger als wir es in der Eisdiele in Edinburgh bekommen hätten. Auch Benji durfte mit schlemmen - er bekam einen großen Knochen, den er neben uns im Gras sitzend fraß. 

Etwas schlecht von so viel Zucker und Fett war uns schon, als wir danach zu unserem Übernachtungsplatz aufbrachen. In Callander, wo wir unseren Eisbecher auf einer Bank am See genossen hatten, durften wir nicht über Nacht stehen bleiben. In Strathfillan am Loch Lubhair, einem wilden, von Bergen umgebenen See, fanden wir einen geeigneten Platz. Außer uns verbrachte nur ein Engländer mit seinem Hund die Nacht dort und machte am Abend am See noch ein Feuerchen. 

Nach einer ruhigen Nacht wurden wir von Baumaschinen geweckt. Um uns herum wurden die Schlaglöcher des kleinen Parkplatzes am See aufgefüllt. Wir schauten, dass wir Land gewannen und zogen weiter. Da wir noch Zeit hatten bis Danea wieder abreisen musste, wollten wir nochmal nach Glencoe fahren. 


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