Nachdem die Sorge um den Bulli uns die Nacht erstmal weiter quälte, nutzte Christoph den nächsten Morgen, um nach dem Problem zu sehen. Mit Auffahrkeilen provisorisch aufgebockt, konnte er unter das Auto schauen. Tatsächlich hatte sich die Dieselpumpe für die Heizung gelöst, da der Gummihalter, mit dem sie befestigt ist, gerissen war. Eben billiges Material aus China...
Wir hofften, dass dies nun der Grund für die Geräusche gewesen war. Die Reparatur ging am Ende fix und wir konnten noch zeitnah zu einer Wanderung in die nahe gelegene Schlucht Los Cahorros aufbrechen.
Direkt von unserem Stellplatz in Monachil starteten wir die Tour. Ihr könnt diese auch per Komoot herunterlagen --> Link.
Erstmal ging es am engen Ufer einen Fluss entlang. Bereits hier war es schon abenteuerlich, da wir über umgefallene Baumstämme, unter zugewachsenen Stellen hindurch und über schlammige Pfade gehen mussten. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Eingang zur Schlucht - erkenntlich daran, dass auf einmal ziemlich viele Passagen des Weges "gebaut" worden waren.
Über Steinstufen und erstmal kürzere Hängebrücken stiegen wir immer weiter die Schlucht hinauf. So konnte man sich langsam an die Höhe gewöhnen und hatte ein paar tolle Aussichten hinunter ins Flussbett, sowie auf die umliegenden Berge. Das Ende der längsten Hängebrücke am obersten begehbaren Punkt der Schlucht, lag an einem Wasserfall, der reichlich Wasser führte und hinunter in die Schlucht stürzte. Ein Pärchen mit Hund machte sich hier bereit zum Klettern, denn dahinter begann ein Kletterparadies. Mehrere Kletterer versuchten sich hier im Steilwand klettern. Der Weg den man nun ging war deutlich schmäler, immer in der Schlucht am Rande des Wassers entlang. Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass wir bis eben noch die Schlucht empor gestiegen waren und das Wasser unter uns ließen.
Der Weg wurde immer enger, zum Teil führte er sogar durch kleine Höhlen hindurch. Stellenweise waren Griffe in der Wand angebracht, an denen man sich halten konnte, um enge Passagen zu durchqueren. An manchen Stellen musste man sogar auf allen Vieren kriechen um weiter zu kommen. Eine sehr spannende und abwechslungsreiche Wanderung! Mitten in diesen Engstellen kamen uns unsere Nachbarn aus Holland, die uns auf dem Platz in Monachil beim Einweisen geholfen hatten, entgegen. Die ältere Dame war schon ziemlich erschöpft und berichtete, dass der weitere Weg sehr schwierige Stellen aufweisen würde. Sie seien auch schon seit 10 Uhr morgens unterwegs (3 Stunden eher als wir) und seien immer noch nicht mit dem Rundweg, den sie anders rum als wir gelaufen hatten, fertig. Da wir die Tour mit 3 Stunden Gesamtlänge für uns angesetzt hatten, verdutzte uns das nun etwas - das würde ja bedeuten, dass wir noch deutlich über 2 Stunden für den Rückweg von hier aus brauchen würden. Das klang erstmal nicht gut und stellte uns mental vor eine weitere Herausforderung. Inzwischen war es bereits 15:30 Uhr und wir waren erst 2,5 Stunden gegangen. Zu allem Überfluss begann es dann auch noch zu regnen. Der erste Regen, der uns auf dieser Reise draußen überrascht hat. Zum Glück hatten wir die Regenjacken eingepackt. Voller Adrenalin ging es weiter durch die abenteuerliche Schlucht, in der gefühlt nur wenig Touris und mehr Einheimische entlang liefen.
Die bislang gute Beschilderung des Rundweges endete nun leider auch - nachdem wir die Schlucht verlassen hatten und uns inmitten von Bergen wiederfanden, wurden die Schilder widersprüchlich. Auch der Internetempfang war leider passé. Die Komoot Offline Karte die wir extra noch heruntergeladen hatten, wollte seltsamerweise auch nicht funktionieren. Was nun?
Wir schlossen uns erstmal anderen Wanderern vor uns an, die allerdings auch etwas ratlos nach dem Weg suchten. Inzwischen hatte der Himmel seine Schleusen komplett geöffnet und es schüttete. Ohne Regenbekleidung wären wir komplett durchnässt gewesen, so stellten wir fest, da ein Pärchen, dass uns folgte, komplett durchnässt in seinen Jeans und normalen Jacken war.
Dem Instinkt folgend wählte Christoph eine Strecke, die wieder den Berg hinauf führte und von der Himmelsrichtung passen sollte. Oben auf dem Berg hatten wir dann auch wieder Empfang und sahen, dass wir wohl einen Abzweig verpasst hatten und deshalb einen viel größeren Bogen gelaufen waren als geplant. Die Richtung, um ins Dorf Monachil zu kommen, passte nun aber wieder. Ein Donnerschlag ließ Marilyn zusammenzucken - ein Gewitter schien sich in der Ferne zusammenzubrauen. Sie wollte schon zum Spurt ansetzen, um so schnell wie möglich zum Bus zurückzukommen, da sich auch keine Möglichkeit für einen Unterschlupf bot. Da wir allerdings immer wieder nach dem Weg schauen mussten, kamen wir nur langsam Richtung Dorf voran und es blieb nichts weiter übrig als einfach langsam weiterzulaufen. Noch 3 km bergab waren es laut Komoot App. Zum Glück ließ der Regen nach einer Weile auch wieder nach und das Gewitter zog doch an uns vorbei.
Die letzten Kilometer waren deshalb wieder deutlich entspannter und wir konnten endlich wieder die tolle Landschaft, durchzogen vom Regendunst, genießen! Trotz dem tristen Wetter war sie doch sehr interessant - überall kleine Schrebergärten, umrandet von einer Berglandschaft, die aber auch grün zugleich war. Dazwischen immer wieder kleine Häuschen, die vermutlich zum Ort Monachil gehörten.
Am Abend kühlte es deutlich ab und ein weiterer größerer Regenguss ereilte uns. Glücklicherweise waren wir da aber schon zurück im sicheren warmen Bulli.
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Kommentare
Sehr cool, der erste Regen auf eurer Reise? Wahnsinn, weiter eine gute Zeit wünsche ich euch.
Zumindest der erste Regen in den wir draußen hineingerieten ;-) Ansonsten hatte es zuvor auch schon mal geregnet bzw. genieselt, aber meist waren wir da eh im Auto.