Nach unserer Orangensafari in Silves & den tollen Wanderungen an der Algarvenküste, treibt es uns weiter nach Lagos. Von unserem schönen Stellplatz bei Portimao, starten wir mit den Mopeds dorthin. Auffällig sind zahlreiche große Nester, die kurz vor Lagos am Straßenrand, vorrangig auf abgesägten Baumstümpfen, von Störchen gebaut wurden. Einige Störche sieht man sogar live beim Nestbau. Nach 21 km parken wir am Hafen des kleinen, doch sehr touristischen Ortes. In der Fußgängerzone tummeln sich viele Menschen und auf dem großen Platz mit der Dom Sebastiao Statue, versucht jemand sogar uns Haschisch zu verkaufen. Wir lehnen dankend ab und ziehen weiter. Dies scheint hier wohl normal zu sein. In vielen Ecken riecht es auch nach Gras. Auf dem Rückweg hat der selbe es übrigens nochmal versucht und gar nicht gemerkt, dass wir bereits von ihm angesprochen wurden.
Ruhiger wird es erst, als wir durch die alte Stadtmauer nach außen an den Hafen gelangen. Hier ist es weniger hektisch und man erhält schöne Ausblicke auf das Meer, die Stadtmauern und tolle Palmen gesäumte Straßen. Eine alte Verteidigungsfeste liegt hier am ruhigen Wasser. Weiter hinten beginnt ein gebauter Holzweg, der wieder zu Aussichtsplattformen auf die schönsten Gesteinsformationen führt. Wir folgen dem Weg eine Weile und drehen dann wieder um, da die Gesamtstrecke länger ist als gedacht. Wir müssen ja noch mit dem Moped zurück fahren. Einige Kajakgruppen sind unten auf dem Wasser zwischen den zerklüfteten Felsen unterwegs, die durch Wasser und Wind geformt wurden. Eigentlich eine gute Idee - da werden wir noch drauf zurück kommen. Auf dem Rückweg kommen wir noch in eine Straße die voller künstlerischem Graffiti ist - dieses Eck gefällt uns sehr. Wir gönnen uns zum Abschluss noch ein Eis für einen unglaublichen Preis, aber das scheint inzwischen normal zu sein, denn egal wo man hinkommt, die Preise sind ähnlich. Unser erstes Eis auf dieser Reise - zum Glück ist es auch sehr gut, dank vorheriger Onlinerecherche. Wir teilen diese Eisdiele gerne mit euch --> Link.
Am nächsten Morgen werden wir von einem Pferdebesuch überrascht. Von unserem Stellplatz bei Portimao aus beobachten wir wie ein langer Truck, mit 2 Menschen und 4 Pferden darin, angefahren kommt. Vorne sieht er aus wie ein Wohnmobil und hinten wie ein Stall mit Pferdeboxen. Die Pferde werden ausgeladen und gesattelt. Kurz darauf kommt eine Familie mit zwei Kindern, die diesen Ausritt offensichtlich gebucht hat. Die Gruppe reitet noch während wir frühstücken los und lässt den Pferdehänger offen zurück. Nach 45 Minuten sind sie wieder zurück und schon warten die nächsten Reiter darauf, dass sie an der Reihe sind. So kann man die Algarvenküste natürlich auch anschauen. Jetzt wissen wir auch wieso wir auf unserer Wanderung an diesem Teil der Küste Pferdespuren gesehen hatten.
Wir fahren mit unserem Gespann weiter nach Sagres. Die Seefeste dort wurde uns empfohlen und wir freuen uns auf den Ausflug. Wir nähern uns der Landzunge und merken, dass das Land immer flacher und grüner wird. Die ganze Gegend ist als Naturschutzgebiet gekennzeichnet, in dem man unseren Recherchen nach nicht über Nacht bleiben sollte. Gegen einen Tagesbesuch spricht aber nichts. Viele große Parkplätze warten auf uns am Ende der Landzunge. Hier stehen auch schon einige Camper, darunter etliche Surfer, da Sagres auch ein toller Surfspot sein soll. Wir bezweifeln etwas, dass all diese Autos erst am Morgen angekommen waren.
Nach ein paar Schritten Fußweg bei der Seefeste angekommen, werden wir von heftigem Wind begrüßt und auch schon wieder zur Kasse gebeten. Nur um den südwestlichsten Zipfel Europa hier zu betreten wird Eintritt verlangt (das war jetzt etwas überspitzt - es befindet sich auch noch ein uralter Steinkreis darin, der vermutlich mal eine Sonnenuhr war). Links und rechts um die Festung herum, war auch kein durchkommen, da die Festung bis zum Rand gebaut ist und die Klippen hier steil nach unten gehen. Wir beschließen, das es uns das nicht wert ist und spazieren stattdessen entlang der Klippen einen kleinen Wanderweg gen Bucht entlang, an der die Surfer zugange sind. Wir beobachten von der Klippe aus die Surfversuche und relaxen in der Sonne. Auf dem Rückweg zum Bulli sehen wir auf der anderen Seite einen Gleitschirmflieger, der versucht von der Klippe aus abzuheben. Es scheint ihm allerdings mehrfach zu misslingen - so sieht es zumindest aus. Wir verlassen diesen Ort der Extremsportler wieder (etwas enttäuscht sind wir doch darüber, dass wir beides (noch) nicht können) und fahren zurück nach Lagos. Wir möchten am nächsten Tag doch mal die tollen Felsformationen von unten anschauen und ein Kajak dafür mieten.
Es war ein Fehler einen Stellplatz mitten in der Stadt zu wählen. Kaum passieren wir die Einfahrt des ausgewählten Parkplatzes, schon kommt ein selbsternannter Platzeinweiser mit Bierflasche in der Hand zu uns und macht uns klar ihm zu folgen. Er lotst uns über den engen Platz, zwischen vielen parkenden Autos hindurch, ganz nach hinten in ein Eck und macht ein Zeichen, dass wir uns dort hinstellen sollen. Danach kommt er ans Fenster und macht klar, dass er für seine Dienste gerne etwas hätte. Wir wurden zum Glück vorab per Park4Night App vor ihm gewarnt und fallen deshalb nicht darauf rein. Christoph scherzt noch mit ihm und fragt ob er das Geld für das nächste Bier braucht, was der Mann sogar offen bestätigt. Dennoch ist der Kerl und auch der Platz uns ein bisschen unheimlich, so dass wir schnell wieder fahren. Etwas außerhalb finden wir einen ruhigen Parkplatz und gesellen uns dort zu zwei anderen Campern. Hier fühlen wir uns schon wohler. Es reizt uns nun doch den gebauten Holzweg, den wir am Vortag schon zum Teil gegangen waren, noch bis zum Ende zu gehen. So machen wir uns nun zu Fuß auf den Weg. In 30 Minuten sind wir wieder dort, wo wir am Vortag umgekehrt waren und gehen noch den Rest bis ganz nach vorne. Dort befindet sich die Ponte Piedade, eine Treppe, die die Klippen nach unten führt und als Einstiegs- & Ausstiegspunkt für die geführten Kajak- und Bootstouren dient. Es lassen sich hier unten tolle Bilder schießen. Die Sonne steht schon sehr tief und die meisten Menschen stehen oben und warten auf den Sonnenuntergang. So haben wir den Platz für uns und genießen die Ruhe. Danach gesellen wir uns nach oben zu den anderen und sind gerade rechtzeitig oben, bevor die Sonne untergegangen ist. Zurück geht es durch die Dämmerung. Die langsam einbrechende Dunkelheit ermöglicht uns einen tollen Blick auf Lagos bei Nacht.
Aus unserem Kajaktrip am nächsten Tag wurde leider nichts, da das Wetter umgeschwungen und das Meer zu unruhig geworden war. Der Veranstalter verlieh deshalb aktuell keine Kajaks. Das musste demnach leider ebenfalls warten.
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Kommentare
Hallo aus der Pfalz, wieder ein toller Bericht, ich wünsche euch weiter eine tolle Zeit.
Vielen Dank, liebe Grüße zurück von uns aus Peniche (Portugal)
Hallo ihr Weltenbummler,mal wieder ein toller Bericht mit vielen schönen Bildern, da bekommt man Lust,es euch gleich zu tun.
Liebe Grüße Sabine
Vielen Dank, dann worauf noch warten, los geht's ;-)
Sehr schöner Reisebericht und autendisch. Und noch viel Spaß
Vielen Dank für das Feedback! Wir versuchen unsere Eindrücke immer ungefiltert weiterzugeben. Viele Grüße