Unsere Reise durch Portugal führte uns als nächstes zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes - dem Cabo da Roca. Dabei handelt es sich um ein Cap mit einem Leuchtturm, einem Denkmal mit Kreuz oben drauf, sowie touristischen Einrichtungen (Restaurants, Parkplätze etc.). Wir fanden zunächst einen Stellplatz rund drei km entfernt vom Cap, mit tollem Ausblick auf das Meer und den Cabo da Roca von Weitem. Die Zufahrt dorthin führte über einen steilen steinigen und teilweise mit Schlaglöchern übersäten Weg. Zunächst hatten wir Bedenken den letzten Abschnitt herunter zu fahren, aus Sorge bei der Rückfahrt bei nassem Boden nicht mehr hoch zu kommen, doch wir wagten es. Und es lohnte sich zunächst auch - der Platz hatte einen tollen Ausblick und war zudem auch noch einsam. Wir sahen wie sich am westlichsten Punkt Europas die Menschen als winzige Punkte um das Denkmal scharten. Ganz leise konnten wir je nach Windrichtung sogar Musik von dort hören. Da zu dieser Zeit Ostern war, fand dort wahrscheinlich eine Ostermesse statt. So ließ das Cabo sich mal entspannt besichtigen - mit Blick darauf, aber nicht mitten im Trubel.
In der Nähe sollte sich einige Höhenmeter weiter unten, ein toller wilder Strand in einer Bucht befinden. Gegen später kamen auch einige Wanderer vorbei, die versuchten den Strand zu erreichen. Geblendet von der scheinbaren Einsamkeit an diesem paradiesischen Fleck, nutzten wir unsere Außendusche - dieses Mal ohne Zelt - und hatten gerade noch Glück wieder angekleidet zu sein, als der erste Wanderer auftauchte.
Inspiriert von den anderen brachen wir ebenfalls auf, um den Strand zu besuchen. Dazu folgten wir dem kleinen Pfad den alle gingen, der sich immer mehr in verwachsenen Wegen verlor. Und es wurde zudem auch immer felsiger und steiler. Da wir weder etwas zu trinken, noch Regenjacken dabei hatten, drehten wir wieder rum. Für diesen Abstieg benötigten wir mehr Ausrüstung und auch mehr Zeit als eine kleine Abendrunde erforderte.
Später gesellte sich noch ein roter Truck dazu und stellte sich etwas weiter oben auf den Hügel, den wir heruntergefahren waren. So verbrachten wir doch nicht ganz alleine eine windige und zunehmend regnerische Nacht.
Am nächsten Morgen regnete es noch immer - langsam gewöhnten wir uns daran. Bei dem Wetter machte es leider keinen Sinn den Strand zu besuchen. Stattdessen entschieden wir weiter zu ziehen. Da der Wendekreis zu klein war, mussten wir um wieder nach oben fahren zu können, den Hänger zunächst abhängen und händisch einmal rumdrehen. Mit etwas Schwung gelang es uns dann trotz dem Regen den steinigen Berg hochzufahren. Anbei ein kleines Actionvideo der Aktion (auch wenn es nicht so aussieht - es war steil ;-))
Nach 10 Minuten hatten wir den kleinen Ort Azóia durchquert und erreichten den Parkplatz des Cabo da Roca. Parkraum war dieses Mal viel vorhanden, denn es regnete und war sehr windig, so dass deutlich weniger Besucher als am Vortag hier waren. Der Besuch hätte demnach entspannt werden können, wenn das stürmische Wetter nicht gewesen wäre. Eingemummelt in unsere Regenjacken sprangen wir kurz zum Denkmal und schossen die Standard Tourifotos. Lang hielten wir es dort aber nicht aus. Als wir gingen wurde gerade wieder eine Busladung Touris ausgekippt, die begeistert durch den Sturm zum Denkmal eilten. Wir ergriffen schnell die Flucht.
Unser nächstes Ziel war der letzte Spot im Dunstkreis von Lissabon - Sintra... ob der Besuch dort wohl auch so entspannt werden würde?
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