Total motiviert von unseren bisherigen Erfolgserlebnissen starteten wir am Folgetag zu unserer nächsten Surfstunde. Inzwischen war es wärmer geworden und man fror im Wasser mit dem Neoprenanzug überhaupt nicht mehr - im Gegenteil, man war sogar froh sich im Wasser etwas abkühlen zu können. Die zweite Unterrichtsstunde klappte sehr gut und am Ende konnten wir beide im Weißwasser bis zum Strand surfen und sogar nach links oder rechts steuern. Am Nachmittag wollten wir die kleine Halbinsel Papoa, die zu Peniche gehört, erkunden - parken durften wir dort, übernachten nicht. Eindeutige Schilder waren dort aufgestellt worden. Nur 50 Meter vom Parkplatz entfernt standen wir schon an einer Hinweistafel. Dort konnte man entnehmen, dass es sich bei der Halbinsel, um einen vor 72 Millionen Jahren aktiven Vulkan handelte. Man hatte Brücken gebaut, damit der inzwischen zusammengefallene Vulkankrater begangen werden konnte. Der Krater befand sich genau unter den Brücken. Wenn man es nicht wüsste, würde man es wahrscheinlich nicht als solchen erkennen. Nur 600 Meter Fußweg führte hinter den Brücken über einen tollen Wanderweg zum anderen Ende der Insel. Dort standen ein paar Fischer am Rande der Klippen und angelten sich ihr Abendessen. Über einen Rundweg ging es zurück zu den Brücken über dem Krater. Diese kleine Wanderung ist wirklich ein Geheimtipp, den wir selbst entdeckt hatten. Wenig Menschen, ein interessanter Ort und zudem eine toller kurzer Abendspaziergang. Anbei findet ihr den GPS Track dazu. Peniche und Umgebung gefiel uns immer besser, durch diese täglichen kleinen Highlights.
Wir verbrachten noch zwei weitere Tage in Peniche mit Surfkursen. Bei der dritten Surfstunde dort, wurden wir in zwei Gruppen getrennt, da Christoph bereits "outside" surfen gehen durfte (Erklärung dazu im vorherigen Blogeintrag "Stell dich deiner Angst"). Eine ganz andere Welt, wie er danach berichtete. Die Wellen sind höher und das Gefühl eine Welle zu surfen ist viel intensiver, da diese beim Brechen viel mehr Power hat und man viel schneller und länger surfen kann. Wenn man allerdings direkt am Anfang vom Brett fällt und mitten im Wellenset (Wellen kommen immer in Sets, z.B. 3-5 Wellen hintereinander und dann ist erstmal wieder Ruhe) landet, wird es unangenehm, da man durch alle nahenden Wellen durchtauchen muss. Drüber springen geht dort nicht mehr. Erst wenn man zurück zum wellenfreien Tunnel gepaddelt ist, wird es besser. Die Tunnel entstehen, da die Wellen nur an den Sandbänken unter der Wasseroberfläche entstehen. In allen sandbankfreien Zonen, kann man einfacher und ungestörter nach draußen paddeln. Nach dieser Surfstunde war auch Marilyn bereit es in der nächsten Stunde "outside" zu versuchen - so zumindest die Meinung der Trainer. Etwas mulmig war ihr dabei schon zumute... aber man muss manchmal einfach die Komfortzone verlassen.
Richtig in Sommerlaune mixten wir uns am Nachmittag nach dem Surfen einen Pina Colada. Selbst gemacht konnten wir für den Preis, den man in der Strandbar bezahlte, gleich doppelt so viele trinken. Es wurde ein gemütlicher Nachmittag im Dachzelt unseres Bullis, mit Blick auf das Meer in der Ferne.
Bei der vierten und letzten Surfstunde waren wir dann beide "outside". Leider passierte es hier wieder, dass Marilyn einmal mitten im Wellenset abstieg, Wasser in Mund und Nase bekam und eine Asthmaattacke darauf folgte. Die Unterrichtsstunde war deshalb leider schnell vorbei für sie. Auch beim erneuten Versuch vorne im Weißwasser nochmal zu surfen, wurde das Atmen wieder schwerer. Vernünftig war nur abbrechen. Vielleicht war es doch zu früh gewesen in den hinteren Wellen zu surfen. Wir beendeten unsere erste Surfphase deshalb erstmal nach der vierten Unterrichtsstunde in Folge und beschlossen das Surfen weiter nördlich, noch einmal ohne Lehrer, wieder nur "inside" weiter zu üben.
Unsere weitere Reise führte uns nach Nazaré, wo es mit bis zu 30 Meter hohe Wellen, die höchsten Wellen der Welt, geben sollte. Natürlich wollten wir diese nicht surfen - das machen nur die besten der besten - sondern einfach nur bestaunen...
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Kommentare
Eure kleinen Abenteuer mögen ja recht spannend sein, aber übertreibt bitte nicht. Wir möchten euch am Ende eurer Reise wieder in die Arme nehmen können. Viel Spaß weiterhin und passt auf euch auf.
Gruß Mama
Hallo Mama, du musst dir keine Sorgen machen, wir passen schon auf uns auf - wir sind doch jetzt Eltern, da muss man verantwortungsbewusst agieren. Liebe Grüße