Aller guten Dinge sind zwei

Veröffentlicht am 22. Juni 2024 um 01:05

Am nächsten Morgen in Rio Caldo wollten wir unser Problem mit der Antriebswelle angehen. Nur 5 Minuten entfernt von uns befand sich zufälligerweise eine Autowerkstatt. Die morgendliche Gassirunde mit Benji ging also dorthin. Zum Glück hatten sie dort Zeit und baten den Bus kurz vorbeizubringen, um sich das Problem anzuschauen. Gegenüber unseres Stellplatzes befand sich ein kleiner Spielplatz mit viel Rasen und Schatten durch Bäume. Marilyn wartete dort mit Benji auf Christoph, der den Bus rüberfuhr. Die Temperaturen stiegen auch langsam wieder und so erschien uns der Spielplatz als geeigneter Ort zum Warten. 2o Minuten später kam Christoph zurückgefahren und berichtete, dass die Werkstatt heute um 14 Uhr die Reparatur vornehmen würde. Sie hatten bestätigt, dass es sich um einen Defekt an der linken Antriebswelle handelte - dieses Mal war es wie schon von uns vermutet also die andere Seite. Unsere rechte Antriebswelle hatten wir bereits im März in Tarifa (Spanien) tauschen lassen --> Siehe Blogeintrag "Was uns antreibt".


So schlugen wir die zwei Stunden bis 14 Uhr zu dritt auf dem Spielplatz tot. Wir legten uns zeitweise einfach mit einem Handtuch ins Gras. Der kleine Benji war zunächst unruhig und hatte irgendwann die Nase voll mit uns den kleinen Bereich zum x. Mal abzuschnüffeln. Erst als wir uns hinlegten kam er langsam auch zur Ruhe und legte sich dazu. Auch die Zeit danach, als der Bus dann in der Werkstatt war, blieben wir dort. Am Nachmittag kam eine Horde Kinder zum Spielen her und scheuchten unseren Kleinen leider etwas auf. Woanders hingehen wollten wir aber nicht, da es inzwischen 28 Grad war und wir nicht mit Benji über den heißen Asphalt laufen wollten. Hier im Schatten war es wenigstens angenehm. Lediglich zum See gingen wir einmal hinunter, mit dem Ziel Benji zum Baden zu bringen. Das wäre die ideale Abkühlung für ihn an so einem heißen Tag gewesen. Leider ist der Kleine wasserscheu, wie sich dabei zeigte. Mehr als Pfötchen nass machen war nicht drin. So gingen wir wieder zurück auf unsere schattige Wiese, denn unten am See war es leider zu sonnig. 

Kurz nach 17 Uhr wagten wir es dann die fünf Minuten zur Werkstatt rüber zu laufen. Eigentlich hätte unser Bulli zu dieser Zeit fertig sein sollen - war er aber nicht. Er stand noch aufgebockt und ohne linkes Vorderrad da. Müheselig versuchte Christoph mit einer Übersetzungsapp herauszufinden was los war - Englisch konnten die Portugiesen dort nicht. Scheinbar war ein falsches Ersatzteil geliefert worden und deshalb konnten sie die Arbeit nicht vollenden. Wir sollten uns noch eine Stunde gedulden, denn sie waren schon dabei das richtige Teil zu organisieren. Also mussten wir noch mehr Zeit totschlagen. Vor der Werkstatt war es zu laut und sonnig und zudem kam der Werkstatthund vorbei, der uns und Benji etwas verunsicherte. Also gingen wir nochmal zurück zum Spielplatz. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch einen schöneren schattigen Platz, dieses Mal direkt unten an der anderen Seeseite. Hätten wir dieses ruhige Fleckchen doch ruhig mal früher entdeckt. Als wir dann nach einer Stunde wieder zur Werkstatt gingen, waren sie immer noch nicht fertig. So langsam hatten wir wirklich die Nase voll. Nach weiteren 30 Minuten hatten sie es dann endlich geschafft - unsere Antriebswelle war repariert. Scheinbar hatten sie aber nicht das ganze Teil getauscht, sondern nur das äußere Lager. Dafür zahlten wir deutlich weniger, als bei der ersten Werkstatt in Tarifa. Wir hofften einfach, dass sie wussten was sie taten, denn aller guten Dinge sind schließlich zwei (in unserem Fall).


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