Nachdem wir im Ort A Capela, der direkt in das 91 km² große Naturschutzgebiet Fragas do Eume führt, unser Frühstück beendet hatten, ging es los zu einer spannenden Wanderung - die Ruta do Medievo (mittelalterliche Route). Zunächst mussten wir noch ein wenig durch den einsamen Ort laufen. Ein wahres Bellkonzert begleitete uns dabei, als wir an einem Haus mit Hunden im Garten vorbeiliefen. Benji ließ das zum Glück kalt und so wurde das Konzert nicht noch größer. Der Eingang zu einem schmalen Wanderpfad befand sich direkt zwischen einem Hundezwinger und dem dazugehörigen Wohnhaus. Wir glaubten Komoot zunächst nicht, dass dies wirklich ein offizieller Weg sein sollte. So war es aber. Etwas unangenehm war es schon an dem bellenden Hund, der im Zwinger saß, so dicht vorbeigehen zu müssen. Hier beschleunigte auch Benji seinen Schritt etwas. Ein hübscher, enger und steiniger Pfad, führte steil nach unten zum Fluss Eume. Auf diesem Weg durfte Benji dann frei springen. Es ging immer weiter bergab durch den hübschen Birken- und Eukalyptuswald. Weiter unten wurde der Weg wieder breiter und wir trafen erstmals auf andere Wanderer. Wir erreichten eine Brücke und ein paar Überreste einer ehemaligen Mühle aus dem Mittelalter, direkt daneben. Eine Hinweistafel erläuterte den damaligen Aufbau, da man nicht mehr viel erkennen konnte.
Nach ein paar letzten 100 Metern die alte Straße hinauf, erreichten wir das Herz des Naturschutzgebiets Fraga do Eume - das Kloster Mosteiro de Caaveiro. Dieses war eines von vielen Klostern in dem großen Naturpark. Allerdings waren nur zwei davon noch komplett erhalten, u.a. das Mosteiro de Caaveiro. Der Kleine rannte hier fast den Berg hoch und wir hatten Mühe nach zu kommen. Oben angekommen wussten wir auch wieso. Auf dem Platz vor dem Kloster befanden sich mehrere Menschen und Hunde. Zum Glück hatte der Kleine brav gewartet und so konnten wir ihn wieder anleinen. Als er dann einen der Hunde begrüßen wollte, zeigte sich dieser aggressiv und sprang Benji an. Sein Besitzer, der das scheinbar erwartet hatte, und auch wir, zogen die beiden rechtzeitig auseinander. Zum Glück war Benji nicht zuvor schon, als er noch frei war, zu dem Hund gegangen. Da Hunde im Kloster nicht erlaubt waren, ging Marilyn kurz alleine auf Entdeckungstour. In den vielen kleinen Räumen des Klosters waren Informationen zum Kloster, dass ebenfalls aus dem Mittelalter, aus dem Jahr 934 stammt, ausgestellt. Ebenso fand man eine Miniaturnachbildung des verwinkelten Bauwerks. In einem Raum konnte man sich auf Stühle setzen und dem Mönchsgesang, der aus Boxen kam, lauschen.
Wieder zurück bei den Männern, die brav draußen auf einer niedrigen Mauer gewartet hatten, ging es weiter an einem belebten Kaffee, direkt gegenüber des Klosters, vorbei. Dort hatten sich die Menschen also versteckt - ein richtiges Kontrastprogramm zur bisherigen Wanderung. Der steile Weg aus Schiefersteinen, der hinunter zur Santa Cristina Brücke führte, war ebenfalls sehr belaufen. Benji zeigte sich deshalb auch etwas ängstlich. Dafür durfte er einige Hundebekanntschaften machen - dieses Mal alle friedlicher Natur. Wir überquerten noch die hübsche Holzbrücke und stellten fest, dass man dahinter mitten im Wald parken konnte. Das erklärte zumindest die vielen Menschen an diesem Ort. Zurück am Klosterkaffee führte ein Rundweg zurück zu unserem Ausgangspunkt. Der Aufstieg durch den Wald ähnelte dem Weg hinunter und war wieder einsam. Leider fiel uns ein Vogelkadaver, der auf dem Weg lag, zu spät auf. Benji fraß plötzlich etwas und wir tippen darauf, dass es etwas vom Kadaver gewesen sein musste. Dabei hingen im noch Federn aus dem Maul heraus. Verhindern konnten wir es nicht mehr und so hofften wir das beste. Um die Hauptstraße zu umgehen, die wir hätten laufen müssen, folgten wir anderen Komoot Wegen, die leider etwas zugewuchert waren. Dafür an anderen Stellen total malerisch und sehenswert. Auch die Getreidespeicher, die wir schon zuvor in Nordspanien gesehen hatten, tauchten wieder neben einigen kleinen alten Häuschen auf. Leider aber auch einige Autoreifen, die einfach so in der Natur entsorgt wurden. Das Highlight war eine mittelalterliche bemooste Steinbrücke über einen kleinen Fluss. Am Platz vor der Brücke wurde früher einmal Holzkohle hergestellt, wie uns ein Schild verriet. Am Ende der Runde passierten wir noch eine Menge stattlicher Häuser, umgeben von großen Anwesen. Einige Schafe standen direkt um die Ecke von unserem Stellplatz auf einer Weide. Benji schaute interessiert durch den Zaun, konnte aber durch die sichere Entfernung, in der die Tierchen standen, nicht an ihnen schnuppern. Da Kontakt zu anderen Tierarten für Hunde wichtig ist, versuchen wir diesen immer wieder mal zu ermöglichen. Nach 4,5 Stunden, 7,4 km und 380 Höhenmetern beendeten wir unsere tolle Wanderrunde am Bulli. Kaum kamen wir zur Ruhe, musste sich Benji übergeben. Wir vermuteten, dass dies vom Vogelkadaver gekommen war. Dennoch mussten wir weiterfahren, da wir nicht nochmal für den Stellplatz des Hotels, auf dem wir standen, zahlen wollten. Hoffentlich klappte das mit unserem Kleinen, der immer wieder für eine Überraschung gut ist...
Anbei die Komoot Tour für alle Wanderlustigen unter euch:
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