Wir fuhren von A Capela (Fragas do Eume) nur 30 min. weiter in den Ort A Veiga. Auf einem Parkplatz vor einer Grillstelle, inmitten von Wald, Fluss und einer Pferdewiese, ließen wir uns nieder. Die Auffahrt von der Hauptstraße aus erschien uns zu steil, deshalb fuhren wir außen herum, mitten über die schmale Waldstraße am Fluss entlang. Nur ein paar Spaziergänger mussten kurz ausweichen und schon waren wir da. Inzwischen wollten wir kein Risiko mehr eingehen was steile Straßen anbelangte. Wir erkundeten erstmal den kleinen Grillplatz, der über eine Brücke erreichbar war - umgeben von hohem Gras lag er verlassen da. Hinter einem Elektrozaun lag direkt neben uns eine große Pferdewiese. Zum Glück war der Zaun aber so hoch, dass Benji nicht drankommen würde, wenn er hindurchschlüpfte. Genau das tat er auch, als er dann freispringen durfte. Scheinbar fand er die Pferde auf der großen Wiese ganz interessant. Leider stiefelte er auch mitten in den Schlamm und kam etwas schmutzig wieder heraus. Den Pferden kam er allerdings nicht zu nahe. Am Fluss entlang konnte man tolle Spaziergänge unternehmen. Wir entdeckten dabei ein beeindruckendes Viadukt, einige natürliche Quellen und Kühe auf der Weide. Hier war die Welt noch in Ordnung. Es war Samstag und deshalb am Abend auch einiges los auf dem Grillplatz. Benji hatte ganz schön viel zu tun mit Wache schieben und bellen. Es schien keine Nachwirkungen von seinem kürzlichen Erbrechen in Fragas do Eume mehr zu geben. Am Abend fraß er auch wieder ganz normal.
Am nächsten Morgen beschlossen wir Motorradfahren zu gehen. Es war Zeit, Benji einmal etwas länger hinten im Bus alleine zu lassen. Das Wetter war optimal dafür - nicht zu heiß und trocken. So packten wir zunächst die Räder aus und fuhren mit Benji im Schlepptau den Fluss entlang. Nach fünf km hinter uns herrennen war er erstmal müde. Dann setzten wir ihn hinten in den Bus, der im Schatten der Bäume stand und ließen ihn mit der Tapo Überwachungskamera und einem Kauknochen zurück. Die Mopeds waren schon gerichtet und los ging es. Unser Ziel war das Cabo Ortegal, das rund 30 km entfernt lag. In Cedeira hielten wir kurz am Strand an, um die Überwachungskamera zu checken. Zudem war der Strand auch hübsch anzusehen. Benji bearbeitete brav seinen Kauknochen und zeitweise wechselte er vom Boden auf das Bett, auf das wir extra seine Hundedecke gelegt hatten. Gegen später schlief er sogar ein wenig. Über eine tolle kurvige Küstenstraße ging es über die höchste Steilklippe Südwesteuropas vorbei, die beeindruckende 622 Meter hoch ist. Wir waren auf Empfehlung des Fotodesigners aus Cadiz hier her gekommen und es lohnte sich. Über ein Kuhgitter auf der Straße fuhren wir in den "Kuhstall" hinein. Kurz darauf sahen wir schon die ersten Schafsherden auf den Wiesen um uns herum grasen und einige Kühe. Auf der Straße lagen zudem viele große Kuhfladen, die man umfahren musste. Am höchsten Punkt konnten wir kurz anhalten und fanden uns inmitten von freilaufenden Wildpferden, Kühen und einer großen Anzahl Windräder wieder. In der Ferne sahen wir die Abrisskante der Steilklippe und das Meer. Überall standen einfach Kühe oder Pferde auf der Straße, was uns veranlasste sehr langsam und vorsichtig zu fahren. Nachdem wir den Kuhstall, der sich über den ganzen Bergrücken erstreckte, verlassen hatten, sahen wir am Straßenrand sogar noch eine Wildkatze durch die Büsche springen. Sie verschwand leider blitzschnell wieder.
Weiter ging es in den Ort Carino, in diesem wir eine enge, steile Straße mit Wohnhäusern auf beiden Seiten, nach oben fahren mussten, um zum Kap zu gelangen. Wohnmobile hätten hier aber nicht durchgepasst - gut dass wir die Mopeds hatten. Außerorts folgten noch ein paar steile Serpentinen und kurz darauf hielt man schon auf den Leuchtturm am Kapende zu. Der Leuchtturm war der Mittelpunkt des kleinen Kaps. Daneben blickte man auf Steilklippen und einen Parkplatz. Außer uns waren noch zwei andere Motorradfahrer hier. Sie wiesen uns daraufhin, dass wir uns hier an einem besonderen Ort befänden - das Kap trennte den Atlantik vom Kalabrischen Meer. Danach waren wir alleine und konnten noch ein paar tolle Fotos schießen. Dennoch schien der Ort trotz Einsamkeit und steiler Straßen gut besucht zu sein, denn kaum fuhren wir wieder, kamen schon die nächsten Besucher - es waren sogar Deutsche mit einem Camper!
Auf dem Rückweg wurden wir von unserem Navi über einen anderen Weg gelotst und auf diesem konnten auch größere Fahrzeuge fahren. Das erklärte es natürlich, wie das Wohnmobil zum Kap gekommen war. Nach insgesamt 2,5 Stunden waren wir wieder zurück und unser Kleiner freute sich total als wir die Tür öffneten. Danach wirkte er allerdings etwas bedrückt. Nach einer weiteren kleinen Radrunde mit ihm ließen wir ihn weiterhin frei springen. Der Platz bot sich einfach zu gut an dafür. Dieses Mal wich er uns allerdings kaum noch von der Seite, als wenn er Angst hätte, dass wir ihn wieder verlassen würden. Wir blieben noch eine weitere Nacht auf dem tollen Platz und entdeckten am nächsten Tag sogar noch eine nahgelegene Quelle, an der wir unsere Wasservorräte füllten. Danach brachen wir auf nach Ribadeo zum Kathedralenstrand...
Fazit: Die Fahrt von Cedeira zum Cabo Ortegal, immer an der Küste entlang, ist wirklich eine empfehlenswerte Panoramastrecke und empfiehlt sich besonders mit dem Motorrad zu fahren. Dennoch kann man auch mit dem Auto dort entlangfahren.
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