Vom Rinnen Forest fuhren wir weiter zum Mizen Head – die südlichste Halbinsel Irlands. Die letzten paar Kilometer führten wieder einmal über sehr enge und uneinsichtige Straßen, auf denen man nur in Einfahrten und Ausweichbuchten ausweichen und den Gegenverkehr vorbeilassen konnte. Dort angekommen mussten wir den Anhänger abhängen, um auf die Parkplätze zu passen. Es war einiges los und viele Autos und Camper standen bereits da. Den Akt hätten wir uns sparen können, denn kaum waren wir die paar Schritte zum Ende der Straße gelaufen, standen wir vor einem Gebäude, das den weiteren Weg versperrte. Das Land, auf dem wir standen, war Privatbesitz und man musste bezahlen, um die Mizen Head Bridge passieren zu dürfen und die Halbinsel besichtigen zu können. Das war mit 7,50 € p.P. nicht günstig. Uns war es das nicht wert und so beobachteten wir an der letzten möglichen Stelle einfach nur mit dem Fernglas die Umgebung und das Meer.
Zurück am Bulli hatten wir einen neuen Nachbarn. Ein knallblauer Van. An der rechten hinteren Seite entdeckte Marilyn tatsächlich ein aufgedrucktes Krümelmonster. Christoph winkte ihm kurz mit unserem Krümelmonster rüber und so kamen wir mit dem Engländer Nathan ins Gespräch. Er hatte ebenfalls ein Krümelmonster als Maskottchen mit dabei und stand sogar für ein gemeinsames Foto mit unserem Krümel zur Verfügung. Das war mal ein lustiger Instagram Post -> Link.
Als nächstes wollten wir zum Three Castle Head – eine Klippe um die Ecke mit der verfallenen Burgruine des Dunlough Castle darauf. Der Besuch war kostenlos und nur eine Parkgebühr von drei Euro musste für den Parkplatz über eine Trustbox (Vertrauensbasis) bezahlt werden. Die Landschaft, durch die wir dorthin fuhren begeisterte, doch wurden unsere Nerven weiterhin von den uneinsichtigen kleinen Straßen strapaziert. Des Öfteren ging es bergauf die enge Straße hoch und man konnte nicht erkennen ob ein Auto entgegenkam, da rundherum alles zugewachsen war. Wir kamen etwas bleich, aber unfallfrei am Ziel an. Über privates Farmland führte ein Wanderweg zu dem Castle. Zum Glück bezahlten wir nicht direkt, denn am Eingang des Wanderwegs, hing ein Hundeverbotsschild. Dieses Mal keines, das auf eine Leinenpflicht hinwies, sondern tatsächlich ein komplettes Verbot. Christoph fragte noch einen Bewohner, der das Tor passierte und zu den Häusern auf dem Berg oben fuhr, was es damit auf sich hatte. Dieser war allerdings nicht Besitzer des Parkplatzes und hatte als Antwort darauf nur, dass der Besitzer eigentlich sehr nett war, aber vermutlich seine Gründe dafür hatte. Wir tippten darauf, dass Schafe auf dem Land standen und der Besitzer diese schützen wollte. Enttäuscht von diesem zweiten Reinfall des Tages fuhren wir die abenteuerliche Straße wieder zurück.
Da bislang nichts geklappt hatte, mussten aller guten Dinge drei sein. Und so fuhren wir als Drittes in den Ort Ballydehop. Am alten Hafen fanden wir dort einen Stellplatz zwischen etlichen anderen Campern. Es war fast schon Kuschelcamping und ein Wahnsinn, wie viele Vans und Wohnmobile sich an jede erdenkliche Stelle gequetscht hatten. Erst fanden wir gar keinen Platz, denn nur vor einem Wohnhaus war noch etwas frei. Doch dort wollten wir nur ungern stehen bleiben, aus Respekt den Anwohnern gegenüber. Aller guten Dinge waren tatsächlich drei, denn ein Van etwas weiter vorne fuhr tatsächlich noch weg, so dass wir dorthin parken und fern der Fenster und sogar mit Meerblick stehen konnten. Auf unseren Spaziergängen durch den Ort, entdeckten wir, dass dieser richtig hübsch war. Man konnte auf eine alte Eisenbahnbrücke hinaufgehen und hatte dann einen tollen Ausblick. Daneben begann ein kleiner Naturpfad, der Richtung Zentrum des kleinen Ortes führte. Wir trafen sogar eine Podencodame, mit der sich Benji blendend verstand und ein wenig spielte. Tatsächlich gab es gegen Abend doch noch freche Camper, die sich einfach vor das Wohnhaus stellten, so dass die Bewohner am nächsten Morgen auf einen älteren oberkörperfreien Mann schauen mussten, der sich in der Morgensonne bräunte – vermutlich würde es nicht mehr lange dauern, bis auch hier Campingverbotsschilder stehen würden.
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