Immer noch bei Regen verließen wir die Dingle Halbinsel. Unser nächstes Ziel waren die Cliffs of Moher - die Harry Potter Cliffs. Auf dem Weg dorthin benötigten wir einen Zwischenstopp mit Übernachtung, da die Strecke 230 km betrug und uns das zu weit für einen Tag war. Wir nutzen diesen Stopp, um uns im Decathlon mit neuen Schuhen auszustatten. Am Tag darauf kamen wir schließlich bei den Cliffs an. Zum Glück hatten wir uns vorher zur Parksituation schlau gemacht, denn dort gab es eine Abzocke vom Feinsten. Wer gedacht hat Lissabon sei schon teuer , lernt hier was teuer bedeutet. Der Parkplatz der Cliffs verlangte tatsächlich beim Einfahren eine Parkgebühr von 12 € - wohlgemerkt pro Person. Viele bezahlten den Preis einfach, einige schlaue Fahrer ließen ihre Beifahrer vorher aussteigen und fuhren dann erst hinein und noch schlauere Fahrer, wie wir zum Beispiel, parkten einfach woanders und liefen die grundsätzlich kostenfreien Klippen von dort aus an.
Tatsächlich lag keine zehn Autominuten weiter ein kleiner Parkplatz, der sogar umsonst war. Von dort aus starteten wir unsere Wanderung nach vorne zu den Klippen. Der Weg war etwas länger als vom offiziellen Parkplatz aus, doch dafür komplett umsonst. Kurz bevor wir die Klippen erreichten, standen wir plötzlich vor einem Viehgatter mit Treppe zum Darübersteigen und einem dicken Hundeverbotsschild daneben. Wir ärgerten uns mal wieder darüber, dass solch ein Schild nicht schon am Parkplatz hätte stehen können. Jetzt waren wir bereits 1,5 km gelaufen und waren noch nicht bereit wieder umzudrehen. Also ignorierten wir das Schild erstmal und hoben Benji über den Zaun. Natürlich hielten wir ihn an der kurzen Leine, für den Fall, dass wir Schafe treffen würden. Neben dem schön angelegten Weg gab es allerdings keine Farmtiere, dafür jede Menge Menschen. Wir wollten gar nicht wissen was dann auf dem Weg des Hauptparkplatzes los gewesen wäre. An den Klippen angekommen trafen wir erstmal auf einen alten Turm und hübsche bemooste Klippen zur Linken. Die Cliffs of Moher lagen rechts von uns und waren noch zu weit weg, als das wir sie sehen konnten. Leider führte der Wanderweg an den Klippen entlang über einen engen eingezäunten Pfad, der teilweise wieder Stellen aufwies, an denen man Benji hätte drüber heben müssen. Dort beschlossen wir nicht weiterzugehen. Das wäre für Benji aufgrund der Enge und des Verkehrs kein Spaß gewesen. So begnügten wir uns damit, dass einer von uns mit ihm stehen blieb und der andere kurz den Weg entlang ging, bis man die Cliffs of Moher und die kleine vorgelagerte Insel, auf der Dumbledore mit Harry in Harry Potter und der Halbblutprinz steht, sehen konnte. Tatsächlich tauchten diese nach wenigen 100 Metern entlang des Weges in der Ferne auf. Danach tauschten wir, so dass auch der andere die 13 km langen und 214 m hohen Klippen sehen konnte. Die Cliffs sind damit die höchsten von ganz Großbritannien. Dann sahen wir zu das wir Land gewannen, bevor uns noch jemand mit Benji auf dem Weg sehen würde. Später erfuhren wir, dass auch bei den Cliffs direkt ein Hundeverbot stand. Somit hätten wir uns vermutlich noch mehr geärgert, wenn wir bezahlt hätten und dann hingelaufen wären.
Nach dieser kleinen Wanderung zog es uns nach Dolin - einem kleinen Fischerort mit ein paar wenigen Pubs. Dort gönnten wir uns zum Abendessen ein Irish Stew und eine Lammhaxe bei Live Musik in einem sehr vollen, aber dafür authentischen Irish Pub.
Auf dem Parkplatz im Ort durfte man nicht übernachten. Deshalb fuhren wir danach nochmal zu einem 20 Minuten entfernten Stellplatz im Grünen. Am Tag darauf regnete es leider schon wieder. Die aus einigen Liedern bekannten Stadt Galway, hätte eigentlich unser nächstes Ziel sein sollen. Allerdings hatten wir wenig Lust im Regen durch die doch recht große Stadt zu gehen und entschieden uns deshalb dagegen. Stattdessen passierten wir Galway nur und parkten etwas weiter am Connemara Greenway. Der Parkplatz dazu lag genau vor einem Friedhof. Der Ausblick gegenüber war dafür umso schöner. Ein See, dahinter die Berge - ein toller Anblick. Auch beim Gassigehen auf dem Greenway entlang, erahnten wir die tolle Landschaft, in der wir uns befanden. Durch den anhaltenden Regen konnten wir diese leider nicht so sehr genießen. Benji hatte dafür wieder seinen Spaß, denn er durfte freispringen, da nichts los war und er nicht frieren sollte.
Am nächsten Morgen kam dann die Sonne heraus und schenkte uns den ersehnten Ausblick. Bei dieser Gassirunde sahen wir wo wir gelandet waren und waren begeistert. Man sagte Connemara auch nach, dass es sich dabei um eine völlig andere, jedoch wunderschöne Landschaft, inmitten des Westens von Irland, handelte. Wir hatten erst den Anfang dessen gesehen und würden bald noch viel tiefer in die Berge Connemaras einblicken.
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