Am Great Western Greenway konnten wir tatsächlich kostenfrei über Nacht parken und duschen. Im Bikeverleih direkt am Greenway waren Toiletten und Duschen angesiedelt und der Besitzer ließ Kunden und auch Nicht Kunden die Sanitärräume kostenlos benutzen. Das fanden wir richtig toll und nutzten die Chance direkt. Zusätzlich bekam man dort auch noch kostenfrei Wasser. Wir verlinken den Bikeshop deshalb hier für jeden der auf Reisen in Irland eine kostenfreie Dusche sucht --> Link.
Das nächste Ziel war der Coolaney Bikepark - wie sich herausstellte der beste aller Bikeparks, die wir in Irland bisher angesteuert hatten. Die Strecken sind abwechslungs- und aussichtsreich, viele davon auch ohne E-Bike und viel bergauf fahren gut zu erreichen, es stehen keine Hundeverbotsschilder an den Trail Eingängen, es gibt eine kostenfreie Naturtoilette und die offizielle Erlaubnis über Nacht zu stehen. Und das beste - es ist alles kostenfrei. Wir fuhren dieses Mal sogar einen schwarzen und somit schweren Trail. Tatsächlich entsprach dieses Level dem Anspruch, den wir normalerweise von mittelschweren Trails gewohnt waren und so wurden wir endlich mal gefordert und hatten Spaß dabei. Benji sprang uns wie immer freudig hinterher und ging dieses Mal auch nicht im Trail verloren. Bei der dritten Runde war er allerdings clever genug nicht durch den offiziellen Trail Ausgang zu laufen und etwas früher gen Bulli abzukürzen. Wir hatten ihn die Runden zuvor immer am Ausgang festgehalten und wieder angeleint, das war uns dieses Mal nicht möglich. Es dauerte etwas bis wir den Kleinen aus dem Wald neben dem Parkplatz hinausbekamen, denn er nutzte seine Freiheit eiskalt dazu aus, dort zu verschwinden und alles ab zu schnüffeln. Nachdem wir platt vom Biken eine Nacht dort verbracht hatten, zogen wir weiter.
Der Tag der Pläne die nicht funktionieren sollten, brach an. Am Strand von Strandhill wollten wir endlich mal wieder surfen gehen, denn das Wetter war richtig super und lud dazu ein. Leider fanden wir dort keinen Parkplatz für unser Gespann und mussten weiterziehen. Etwas weiter in Knocknarea wollten wir als Alternativprogramm eine kleine Wanderung machen, jedoch wurden wir nach 500 Metern von einem Tor mit Hundeverbotsschild daran, aufgehalten. Wir drehten etwas verärgert, dass man ein solches Schild nicht schon am Wanderparkplatz aufstellen konnte, um und holten uns stattdessen ein Crepe in einem Verkaufsstand direkt am Parkplatz. Dabei erfuhren wir, dass Hunde auf dem Wanderweg durchaus erlaubt seien, jedoch an der Leine zu führen sind. Die Verkäuferin kannte den Besitzer und wusste, dass er Schafe auf dem Land stehen hatte, die er dadurch schützen wollte. Wieso man dann auf das Verbotsschild nicht "Hunde nur an der Leine" geschrieben hatte, blieb für uns ein Rätsel. Inzwischen war es allerdings zu spät um die Wanderung nochmal erneut zu starten und so zogen wir weiter.
Auch unser Versuch Pfandflaschen abzugeben, scheiterte. Es war ja vorbildlich das Irland im Gegensatz zu England ein Pfandsystem hat. Das man allerdings jede Flasche nur in der Supermarktkette zurückgeben kann in der man sie gekauft hat, ist natürlich völlig unsinnig. Des Weiteren kann man jeden Pfandbon auch nur in der Filiale einlösen, in der man die Flaschen tatsächlich in den Automaten geschoben hat. Wieder ein weiterer unsinniger Prozess. Touristen haben es mit diesem System auf jeden Fall nicht leicht die Umwelt zu entlasten und müssen vermutlich doch öfter als gewollt Plastikflaschen in den Müll werfen.
Zumindest am Warren Beach, der etwas weiter nördlich in der Nähe von Donegal liegt, konnten wir ohne Probleme parken und am Strand spazieren gehen. Surfen konnte man dort allerdings nicht. Man erreichte den Strand über eine Straße, die aufgrund der steinernen Löwenköpfe zu beiden Seiten der Einfahrt, zunächst wie ein Privatweg wirkte. Tatsächlich erreichte man über diese Straße einen öffentlichen Strandparkplatz. Kaum angekommen lernten wir einen älteren Iren kennen, der mit seinen zwei Hunden den Strand besuchte. Unsere Hunde verstanden sich gut und beschnüffelten sich neugierig während wir uns mit dem Mann unterhielten. Während wir nach einem kurzen Strandspaziergang unser Abendessen zubereiteten, klopfte es plötzlich an die Tür. Der freundliche Ire, den wir zuvor getroffen hatten, stand vor uns. Er hatte eine Flasche in der Hand und erklärte, dass er uns diese schenken wollte. Er hatte 100 Flaschen Holunderblüten Champagner hobbymäßig selbst hergestellt und zu seinem Pech war ihm die Hälfte der Flaschen hochgegangen, aufgrund des vielen Drucks. Deshalb verschenkte er die restlichen 50 Flaschen, damit sie noch genossen werden konnten und sie nicht das gleiche Schicksal ereilte. Wir freuten und bedankten uns und hatten direkt ein tolles Getränk zu unserem Abendessen. Der Holundergeschmack kam gut heraus, nur der Champagner blieb sehr dezent. Es schmeckte eher wie eine Holunderblütenlimonade, jedoch trotzdem lecker.
Am nächsten Morgen am Strand, fand Benji beim Freispringen leider wieder mehr Gefallen am hohen Gras als am Meer. Dort powerte er sich dermaßen beim Hindurchfetzen aus, dass er danach wieder einmal versuchte Meerwasser zu trinken. Dann rieb er sein Gesicht am sandigen Boden und hatte dadurch wie zu erwarten jede Menge Sand an Nase, Ohren und Augen hängen. Leider verschlimmerte er es indem er sich weiter am Boden rieb, dieses Mal um den Sand abzustreifen. Dabei bekam er immer mehr Sand ab. Schnell schauten wir, dass wir zum Bulli zurückkamen. Dort machten wir den armen Kleinen erstmal mit Wasser sauber und langsam konnte er sich wieder beruhigen.
Unsere gescheiterten Pläne zogen sich leider noch länger so durch. Am Folgetag wollten wir zu den Secret Waterfalls, die man nur bei Ebbe über einen Strand erreichen kann, jedoch war der Fleck inzwischen leider nicht mehr secret (geheim). Es war so viel los, dass wir keinen einzigen Parkplatz an der Straße davor finden konnten. Selbst mit Reisebussen wurden hier Menschen abgesetzt.
Auch bei den höchsten Klippen Irlands, den Sleave Leagues, gab es keinen passenden Parkplatz für uns. Nachdem wir uns einen steilen Berg hinaufgequält hatten und Marilyn aufgrund der entgegenkommenden Busse dabei tausend Tode gestorben war, standen wir wieder vor einem viel zu kleinen Parkplatz. Ein Parkplatzwächter schickte uns auch sofort weg, da wir mit Hänger dort nicht parken durften. Er empfahl uns einen größeren Besucherparkplatz unten, von dem aus man mit dem Bus hinauf zu dem Aussichtspunkt auf die Klippen fahren konnte. Das kam für uns allerdings nicht in Frage, da Benji dann nicht mitkommen konnte.
Der Umweg zur Sleave League hatte sich dennoch gelohnt, denn wir wurden mit tollen Ausblicken auf der Passstraße der Crocknamurrin Mountains belohnt. Die Straßen waren zum Teil recht eng und es empfiehlt sich nicht die Hauptstraße zu verlassen (was uns dabei einmal passiert ist).
Erst am Assaranca Wasserfall hatten wir Erfolg. Dort konnten wir direkt vor dem kostenlosen Wasserfall parken. Irgendwann hatten sich auch die paar wenigen Touristen noch verzogen und wir hatten für einen kurzen Moment unsere Ruhe. Krümel und Elma freuten sich ebenfalls über diesen kleinen Ausflug. Schaut gerne auf ihrem Instagram Account vorbei --> Link.
Zuletzt steuerten wir einen tollen Platz auf einer Anhöhe vor zwei Seen an, dem Bonny Glenwood Parkplatz. Dort konnten wir diesen etwas unentspannten Tag endlich mit einem tollem Ausblick und gutem Essen ausklingen lassen.
Auch die vier Kilometer Spazierrunde um den See, die wir am nächsten Tag noch gingen, war richtig schön und ließ uns abschalten. Zwei Seen, ein Wald, eine große weitläufige Wiese und die Berge in der Ferne, Natur pur!
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Kommentare
herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag schicken wir Dir nach Irland!
Was kann man denn Reisenden noch wünschen die jeden Tag Neues, Schönes, Einzigartiges erleben
und viele Hürden bewältigen müssen/können?
Wir wünschen einfach, dass alles rund, gut und wunderschön weiter geht!
Herzliche Geburtstagsgrüße liebe Marilyn
und an Dich lieber Chris nachträgliche Glückwünsche!
Genießt das letzte Viertel Eurer Reise und habt einen guten Start in der Heimat.
Vielen lieben Dank ihr beiden! Wir haben uns sehr über die Glückwünsche gefreut!
Liebe Grüße