Strandkühe

Veröffentlicht am 3. Oktober 2024 um 02:02

Nach unserem Besuch in Bushmills hielten wir noch für eine Nacht am Parkplatz eines wunderschönen Strandes - dem White Bay Beach. Ebenfalls ein von National Trust geschützter Flecken Natur. Bei unserem Glück oder auch Pech, stellte sich ein Verkaufsanhänger direkt vor uns auf den Parkplatz. Der Besitzer brachte ihn am Abend, fragte uns noch ob es okay sei, was es natürlich war und öffnete am nächsten Morgen um Eis, Kaffee und sonstige Snacks zu verkaufen. Leider fuhr der Verkäufer die Generatoren bereits um 08:00 Uhr hoch und so war an Ausschlafen oder in Ruhe frühstücken nicht mehr zu denken. Das Brummen war einfach zu laut. Dafür hatten wir Leckereien direkt vor der Nase. 

Der Weg zum Strand führte zunächst einen Berg hinunter. Man konnte auf diesem bereits die Bucht und den langen und relativ breiten weißen Sandstrand sehen. Rundherum sah man saftig grüne Hügel und markante Felsen im Meer. Das war eine richtige Farbpracht, die sich hier auftat. Mit diesem Bild vor Augen gingen wir Stück für Stück weiter herunter und der Anblick wurde nur noch besser. Benji gefiel das Areal auch sehr gut, denn scheinbar gab es dort Hasen, die er nun fieberhaft zu erschnüffeln versuchte. Gut, dass er angeleint war. Am Strand angekommen trafen wir auf nette Bildchen von Meerestieren, deren Umrisse jemand mit Steinen in den Sand gelegt hatte. Wir schlenderten eine Weile am Strand entlang und erspähten vor den Felsen am einen Ende der Bucht, eine Herde Kühe. Tatsächlich lag die ganze Herde faul im Sand und schien den Schutz der Klippe zu genießen. Vielleicht schützten sie sich hier vor dem Wind, der aus der anderen Richtung kam oder sie hatten sich einfach nur verlaufen. Einige Menschen gingen ziemlich nah dran und versuchten sogar die Kühe anzufassen. Das ließen sie aber zum Glück nicht zu und gingen einfach ein paar Schritte zur Seite. Vom Baden wurde an diesem Strand abgeraten, da die Strömung ziemlich stark sein soll. Dennoch sahen wir Jugendliche, vermutlich Besucher des Hostels das ebenfalls neben unserem Parkplatz lag, die sich laut schreiend in die kalten Fluten stürzten. Es war immerhin auch nur 14 Grad. Wieder einmal konnten wir nur den Kopf, über die Verhaltensweisen einiger Menschen schütteln.

Nach diesem tollen Strandbesuch, wenn auch ohne Badespaß, ging es weiter gen Süden. Unser nächstes Ziel waren die Mourne Mountains, ganz im Südosten Nordirlands. Der Weg dahin war noch relativ weit und deshalb entschieden wir uns für einen Zwischenstopp nähe Belfast im Hazelnut Park. Der Parkplatz war riesig und im Park auch einiges los. Es gab dort einen hübschen englischen Garten (auch hier fielen die Bilder leider wieder Christophs Handypanne zum Opfer), einen Spazierweg am Meer entlang, einen großen Thron, von dem aus sitzend man auf das Meer schauen konnte und zu unserer Freude Mülltonnen und Wasserspender. Nachts schloss eine Schranke am Parkeingang und man fühlte sich dadurch irgendwie etwas sicherer. Interessanterweise gab es abends einige Menschen, die mit ihren Autos parkten und einfach längere Zeit dort sitzen blieben. Irgendwann fuhren sie dann wieder weg. Bei Pärchen konnten wir uns vorstellen was der Grund dafür war, bei Einzelpersonen eher weniger. Trotz der Nähe zur Stadt war es nachts angenehm ruhig auf dem Parkplatz. Für Benji war der Übernachtungsplatz optimal, denn wir konnten direkt aussteigen und spazieren gehen. Zudem der Kleine in dem Park einige Hundebekanntschaften machen konnte. Mit einem Windhund schien er sich besonders gut zu verstehen. Dessen Frauchen erzählte uns, dass ihre Hündin einst für Windhundrennen eingesetzt wurde und es in Irland eine Initiative gäbe, die solchen Hunden nach ihrem Renneinsatz ein neues Zuhause vermittelt, um sie vor einem qualvollem Tod zu bewahren.

Nach einem weiteren ausgedehnten Gassigang am nächsten Morgen, brachen wir zunächst auf, um im nahegelegenen Belfast einkaufen zu gehen. Es folgte ein Besuch im Supermarkt, im Decathlon, sowie im Tiergeschäft. Benji brauchte so langsam einen Wind- und Regenschutz. Es wurde immer kühler und regnerischer. In Schottland würde das Wetter sicher noch weiter umschlagen und unseren Kleinen, der kein Unterfell besaß, zum Frieren bringen. Es bedurfte drei verschiedene Tiergeschäfte, bis wir schließlich ein Regencape mit Fütterung für Benji fanden, das wenigstens annährend passte. Die Form eines Podencos ist in Great Britain relativ ungewöhnlich und so ist es nicht einfach etwas Passendes zu finden. 

 

Da es schon relativ spät geworden war, hielten wir nochmal etwas außerhalb der Mourne Mountains, nähe dem Ort Downpatrick an. Zufälligerweise ausgerechnet um die Ecke eines Game of Throne Drehorts. Wir selbst sind keine Fans der Serie, jedoch erwähnen wir den Platz gerne als Anregung für Game of Thrones Fans auf Reisen in Nordirland. Der Parkplatz liegt direkt am Quoile River. Wenn man das Waldstück am Fluss entlang geht, kommt man zu einem Steg. Dort wurde die Seebestattung in der 3. Staffel gedreht. Auch hier fielen unsere Bilder leider dem Datenverlust zum Opfer und wir haben deshalb nur ein Bild aus Google, zur besseren Veranschaulichung, eingefügt. An diesem Parkplatz verbrachten wir trotz dem GOT Drehort die Nacht sogar völlig alleine und wurden am nächsten Morgen nur von Gassigehern geweckt.

Am nächsten Morgen starteten wir endlich in die Mourne Mountains, in denen wir uns eine ganz besondere Wanderung ausgesucht hatten...


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