Natürlich wollte Benji sich nicht hinlegen als wir auf der Fahrt zum Flughafen waren und er wieder hinten in seinem Bettchen sitzen musste. Wir hofften einfach, dass er sich daran gewöhnen würde. Als wir Danea begrüßten, ließ sich Benji sogar kurz streicheln. Die Grundsteine für einen guten Start waren gelegt. Auch bei der zehn minütigen Fahrt zurück zum Parkplatz, wollte der Kleine sich partout nicht hinlegen und stand stur hinten auf seinem Bett herum. Nachdem wir angekommen waren wärmten wir nochmal die Paella für Danea auf. Erstmals konnten wir unseren zusätzlich gebauten Tisch erproben. Es funktionierte überraschend gut, dass zwei Personen vorne am Tisch und eine Person hinten am Tisch, der in den Kleiderschrank einsteckbar war, sitzen konnte. Was leider nicht funktionierte war die Situation mit unserem Benji.
Danea saß zum Essen vorne und beugte sich danach nach hinten, um etwas aus ihrer Kiste, die hinten im Bulli stand, zu holen. Benji, der auf dem Bett lag, bellte plötzlich hell in ihre Richtung auf, so dass sie vor Schreck zurück wich. Beim Essen war noch alles gut gewesen und wir wunderten uns über diese Reaktion, die wir so nicht kannten. Wir vermuteten, dass er übermüdet war und sich eingeengt gefühlt hatte. Als Danea danach im Dachzelt zum Schlafen verschwand, beruhigte sich der Kleine langsam wieder und kam endlich zur Ruhe. So etwas hatte er bislang noch nie gemacht und wir machten uns etwas Sorgen deswegen. Der Regen ließ inzwischen nach und so war es nicht schlimm, dass die Plane für den Regenschutz noch nicht ganz fertig war.
Leider kam der Regen nachts zurück und hielt auch am nächsten Tag noch an. Uns blieb nichts anderes übrig, als das Dachzelt erstmal nass wieder einzupacken. Nachdem wir erstmal gemütlich gefrühstückt, Daneas Sachen eingeräumt (ob man es glaubt oder nicht - wir bekamen alles in unserem kleinen Bulli unter) und eine grobe Routenplanung gemacht hatten, wurde es etwas ungemütlich, da drei Männer mit Laubbläsern begannen um uns herum sauber zu machen. Schnell schauten wir, dass wir weiter kamen. Es folgte ein Einkauf und dann fuhren wir unser erstes Ziel an - Devil's Pulpit. Es handelt sich dabei um einen Fluss, der durch eine Schlucht im Wald fließt. Hier wurde auch eine Szene aus der Serie Outlander gedreht. Danea und Marilyn sind beide Fans der Serie, weshalb in den nächsten Blogbeiträgen öfter mal Serienschauplätze folgen werden. Wir werden diese Szenenbeschreibungen entsprechend markieren, so das man es bei Interesse lesen kann oder eben auch nicht.
Outlander Fact: In dieser Szene zerrte Dougal MacKenzie Claire zum Fluss hinunter und ließ sie von dem Wasser trinken. Es sollte sich dabei um Wahrheitsserum handeln und er erhoffte sich dadurch, die Wahrheit über ihre wahre Herkunft zu erfahren. Die beiden Bilder sollen der Veranschaulichung dienen, wie der Ort in Real und in der Serie aussieht.
Quelle: https://images.app.goo.gl/4qkuuoTESfk3SF9z6
Nun noch ein paar weitere Fakten zur Schlucht - sie ist 20 Meter tief und liegt inmitten eines Waldes. Das Wasser des Flusses wirkt rot, durch die Sandsteine darunter. Der Legende nach soll der Teufel auf einem der Steine am Fluss gestanden haben und daher, sowie aufgrund der roten Färbung, rührt der Name.
Leider konnten wir nicht bis zum Fluss hinabsteigen. Die steinernen Treppen, die vom Wald aus in die Schlucht hinunterführten sind sehr gefährlich - es gibt kein Geländer und die Stufen sind sehr uneben und steil. Bei Regen sind die Stufen zudem noch nass und total glatt. Es regnete noch immer und deshalb wollten wir den Abstieg nicht riskieren. Als wir oben herumgingen sahen wir, dass ein Teil der Treppe abgestürzt war und somit sowieso nicht mehr passierbar. Wir nahmen deshalb nur von oben ein paar Bilder auf und flüchteten dann schnell wieder ins trockene Auto.
Wir fuhren weiter gen Nordwesten zum Loch Lomond. Loch ist gälisch und bedeutet "See". Da wir noch von vielen "Lochs" berichten werden, ist diese Information sicher hilfreich. Im Süden des Sees befindet sich der Parkplatz des Rangerstützpunktes für Loch Lomond & the Trossachs (Name des umliegenden Gebiets). Camper dürfen dort umsonst stehen und übernachten und können zudem die Einrichtungen (Toiletten und Duschen) mit benutzen. Zudem gibt es Mülltonnen und kostenfreies Wasser. Die Seerettung und ein Schaufelraddampfer aus dem Jahr 1953 - die Maid of the Loch - gehörten ebenfalls dazu. Der große Dampfer lag direkt neben dem Parkplatz und befand sich gerade in Restaurierung, weshalb wir ihn nicht besuchen konnten. Normalerweise ist er sogar kostenlos besuchbar. Es war jedem selbst überlassen, ob er für die Dienstleistungen eine Spende, die der Seerettung zugute kam, leisten wollte. Der Parkplatz liegt direkt am Loch Lomond und bietet bei Sonnenschein sicherlich einen tollen Blick über eben jenen. Durch den anhaltenden Regen konnten wir leider nur wenig von der Umgebung ausmachen. Die Bilder die unten zu sehen sind stammen von unserem zweiten und dritten Besuch an diesem Ort, denn es sollte nicht das letzte Mal bleiben. Die noch unfertige Plane brachten wir noch schnell provisorisch ums Dachzelt herum an, damit der Regen weniger Schaden anrichten konnte.
Froh diesen tollen Ort für die Übernachtung gefunden zu haben, kochten wir unser Abendessen. Dieses Mal wollte sich Danea nach hinten setzen, jedoch schnappte Benji dieses Mal sogar leicht bei dem Versuch nach ihr. Wieder ertönte dabei das helle und für uns unbekannte Bellen. Eingeengt wurde er dieses Mal definitiv nicht. Wir ließen ihm wohlwissend genügend Platz. Als sich Danea vorne hin setzte, entspannte sich die Situation etwas. Inzwischen dämmerte uns, dass dem Kleinen etwas anderes nicht passte. Auch das hinten Mitfahren gefiel ihm gar nicht. Er legte sich nicht mehr hin, so wie zuvor bei unseren Testfahrten ohne Danea. Vielleicht startete er hier einen Konkurrenzkampf um die Rangordnung? Vielleicht war er auch einfach nur eifersüchtig, dass er nicht mehr die Nummer eins war?
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