Das Hopetoun House ist ein prächtiges Herrenhaus georgianischer Architektur aus dem 17. Jahrhundert. Das Gesamtareal ist 250 Hektar groß und dient zeitweise auch für Veranstaltungen wie Märkte, Konzerte und Hochzeiten. Zudem dient das Haus als Filmkulisse und stellt mehrere Orte in der Serie Outlander dar. Es befindet sich im Familienbesitz der Familie Hope, die das Haus bereits seit Jahrhunderten bewohnt. In einigen abgesperrten Bereichen des Hauses lebt die Famlie noch immer und im Winter, wenn keine Besichtigungen mehr gestattet sind, nutzen sie sogar alle Räume.
Durch eine prunkvolle Einfahrt fährt man zunächst zwei Kilometer die Zufahrt entlang, bis man den Besucherparkplatz erreicht. Wir bekamen einen Rabatt, da Teile des Gartens (Baumalleen) aktuell wegen starken Windes geschlossen waren. So zahlten wir zu dritt insgesamt nur 18 Pfund. Normalerweise liegt der Eintrittspreis bei 13,50 Pfund pro Person, wenn man das Haus und den Garten besuchen möchte. Hunde sind nur im Garten erlaubt und so starteten Marilyn und Danea zunächst alleine mit der Innenbesichtigung. Christoph ging derweil mit Benji in den offenen Teilen des Gartens spazieren. Kaum waren die Mädels eingetreten wurden sie von einer netten Dame empfangen, die erstmal fragte aus welchem Grund sie hier seien. Als sie dann Outlander hörte, zeigte sie uns auf einem Tablet, Bilder von sämtlichen Szenen die hier gedreht wurden. Nach einer kleinen Einführung wie der Rundgang am besten zu gehen sei, konnten wir selbständig die zugänglichen Bereiche des Hauses erkunden. Tolle alte Räume mit hohen Decken, großen Sälen, aufwendige Stuckarbeiten, Holzvertäfelungen, Gemälde, eine elegante Bibliothek, sowie ein beeindruckender Wendeltreppenaufgang, im Herzen des Hauses, erwarteten uns. Die Inneneinrichtung war noch komplett erhalten und wirkte sehr gepflegt. Nur durch den etwas muffigen Geruch merkte man dem Haus und der Ausstattung das Alter deutlich an.
Outlander Fact: Das Hopetoun House stellte u.a. in Teilen die Anwesen Ellesmere und Hellwater aus der Serie dar. Zudem war es der Landsitz des Dukes of Sandringham in Paris (Hinterseite).
Der Treppenaufgang
Dieser hölzerne Treppenaufgang wurde in Erinnerung an die verstorbene Frau einer der Bewohner des Hauses, zum Andenken gestaltet und besticht mit tollen Gemälden und Holzarbeiten, über die komplette Fläche von unten bis ins erste Stockwerk.
Outlander Fact: Dieser Aufgang war in Claire's und Jamie's Pariser Wohnung zu sehen. Man sieht in einigen Szenen wie die beiden die Treppen hinauf und hinunter gehen.
Garden Room
In diesem Raum sollen die großen Fenster eine besondere Verbindung zur Natur schaffen. Darin findet man unter anderem eine ganz besondere Uhr - das Familienerbstück aus Mahagoni und Ebenholz, sowie mit Verzierungen aus feinstem Gold und Silber, spielt zu jeder vollen Stunde nach einem Gong eine von sechs Melodien, bekannter Volkslieder. Die Uhr verfügt sogar über einen Ruhemodus damit die Nachtruhe nicht gestört wird.
Der Speisesaal
In diesem Raum wurde früher gespeist und auch die heutigen Bewohner nutzten den Raum für besondere Mahlzeiten (z.B. beim Weihnachtsfest). Hier war viel liebe ins Detail gesteckt worden und sogar der Tisch war noch komplett gedeckt. Das Speisezimmer kann heute noch für Gruppendinner (jedoch ohne das Service) gemietet werden.
Ein Schlafgemach im roten Stil
Das Himmelbett in diesem Schlafzimmer war eine Sonderanfertigung aus den edelsten Materialien und für die damalige Zeit richtig teuer. Hochrangige Persönlichkeiten haben hier genächtigt.
Ein Schlafgemach im ersten Stock
In diesem edlen Schlafgemach sieht man riesige Wandteppiche, die mit einer Goldumrandung versehen wurden.
Outlander Fact: In diesem Bett lag Mary Hawkins, als sie sich von der Vergewaltigung in den Pariser Gassen erholte.
Das rote Zimmer
In diesem prächtigen roten Raum gibt es eine ganz besonders gearbeitete Stuckdecke, die sogar mit Blattgold verziert ist. Bei genauem Hinsehen soll man zwei Gesichter in dem Stuck erkennen können.
Outlander Fact: In diesem Raum empfing der Duke of Sandringham Claire und Jamie, die mit dem Anliegen der Verhaftung von Jack Randall zu ihm kamen.
Die Bibliothek
In dieser Bibliothek stehen Schätzungen zufolge rund 5000 Bände, die sich über mehrere Jahrhunderte erstrecken und eine Vielzahl von Themen abdecken, von Geschichte und Philosophie bis hin zu wissenschaftlichen und literarischen Werken. Angeblich braucht man 18.000 Stunden um alle Bücher dieser Bibliothek zu lesen. Dabei musste man allerdings fünf verschiedene Sprachen beherrschen, darunter auch Latein. Die Kinder der Familie wurden hier mit Hilfe der Bücher privat unterrichtet.
Die Stallungen
Die Stallungen mit den engen Gassen befanden sich als Anbau neben dem Hauptgebäude. Hinein konnte man allerdings nicht mehr gehen.
Outlander Fact: Hier wurden auch die Stallungen von Hellwater gedreht. In einer Szene sieht man eine der beiden Dunsany Schwestern (Lady Isobel Dunsany) vor den Stallungen mit Jamie sprechen.
Das Uhrenturm Gebäude
Das Uhrenturm Gebäude ist ein Nebengebäude des Hopetoun Houses und diente früher als Lagerraum und Unterkünfte für die Bediensteten.
Outlander Fact: Tatsächlich war dieses Gebäude in der Serie der Zugang zum Pariser Freudenhaus, in dem Jamie sich regelmäßig mit Prince Charlie traf. Der Innenhof unter dem Uhrenturm wurde zudem als Eingang und Hofbereich des Gefängnisses Ardsmuir, in der dritten Staffel, dargestellt und man sieht ihn in Szenen, in denen Jamie und andere Gefangene arbeiten oder sich im Gefängnishof aufhalten.
Der Garten
Der Garten des Hopetoun Houses ist sehr weitläufig und fast überall symmetrisch gestaltet worden. Es ist ein herausragendes Beispiel für die klassischen, landschaftlich gestalteten Gärten, die im 18. und 19. Jahrhundert in Großbritannien beliebt waren. Es befindet sich sogar ein kleines Wildgehege dort, in dem Hirsche und Rehe leben.
Outlander Fact: In Teilen des Gartens wurde unter anderem das Duell mit dem Mc Donald Clan gefilmt.
Bei der Besichtigung fühlten wir uns wie in der Zeit zurückversetzt und waren sehr bedacht darauf möglichst nichts zu berühren. Die alten Holzböden knarzten teilweise unter unseren Füßen und brachten uns dazu langsam zu gehen, da das Haus doch sehr hellhörig ist. Sogar die Angestellten unterhielten sich nur mit gedämpften Stimmen miteinander, bzw. mit den Besuchern.
Es gab auch noch einige weitere Szenen, die in Teilen des umliegenden Gartens gedreht wurden, die wir aber aufgrund des Windes nicht betreten durften. Deshalb erwähnen wir diese hier nicht. Nachdem wir nach rund einer Stunde durch alle Räume und die Außenbereiche gegangen waren, übergab uns Christoph Benji und ging ebenfalls noch in das Haus hinein. Wir warteten bei einem Kaffee und einem süßen Teilchen im Tearoom, in dem Hunde sogar erlaubt waren.
Wir geben eine klare Empfehlung für den Besuch des Hopetoun Houses, das sowohl elegant, beeindruckend, als auch abwechslungsreich ist, ab und verlinken es für euch hier --> Link.
Auch wenn man kein Outlander Fan ist lohnt sich ein Besuch.
Nach unserem Besuch im Hopetoun House fuhren wir zurück gen Glasgow. Dort verbrachten wir die Nacht zunächst auf einem Park & Ride Parkplatz, der etwas außerhalb der Stadt lag. Es war unsere letzte Nacht zusammen mit Danea im Bulli und so verbrachten wir den Abend mit Flammkuchen backen (Elsässer Art & Birne, Gorgonzola, Walnusspesto), sowie einer Folge Outlander schauen.
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