Nein es ist nicht Afrika - wir erwachten in einem Paradies, nur nicht mit Blick auf Afrika, sondern auf Teile von Malaga und die dahinter liegenden Berge. Wir hatten die Lage falsch eingeschätzt. Dennoch - die Landschaft um den Stausee herum, an dem wir die Nacht zuvor angekommen waren, war wunderschön. Überall Berge um uns herum und Bergziegen auf der Wiese gegenüber, nur als weiße Punkte erkennbar, aber durch die Glocken um den Hals gut hörbar. Erstmal frühstückten wir in der Sonne mit Seeblick. Der Stausee führte aktuell sehr wenig Wasser, wie am Ufer erkennbar war. Neben uns stand nur ein Niederländer, der alleine zu reisen schien. Was uns direkt auffiel - ständiger Motorradlärm. Es war Samstag und es schienen einige Einheimische hier auf den kurvigen Strecken in den Bergen unterwegs zu sein. Wir konnten zeitweise auch ganze Motorradgruppen hinter uns und auch gegenüber an der anderen Seeseite, vorbeifahren sehen. Das klang hier ja wie das Johanniskreuz Spaniens! Für alle die nicht wissen was das ist - bei uns in der Pfalz gibt es den Ort Johanniskreuz. Dieser liegt mitten im Wald und bietet tolle kurvige Strecken für Motorradfahrer. Wir wurden hier in Almogia sofort daran erinnert.
Das motivierte uns ebenfalls zum Moped fahren und kurz darauf ging es los. Krümelmonster durfte heute mitfahren und auch Elma fand im Topcase Platz. Was es mit den beiden so auf sich hat könnt ihr auf Instagram erfahren --> Link.
Über tolle kurvige Bergstraßen mit einigen Spitzkehren ging es zur Schlucht El Caminito del Rey. Dort angekommen parkten wir und verwandelten uns wieder in Wanderer. Ca. 2 km musste man noch zu Fuß bis zum Eingang der Schlucht gehen - Motorräder & Autos waren hier verboten. Nachdem wir den Berg hinuntergelaufen waren, immer mit einem tollen Blick auf einen weiteren Stausee (davon gibt es wirklich viele hier), standen wir vor dem Eingang. Eine Dame kassierte hier ab. Diese Schlucht kostete Eintritt... wir erfuhren, dass man mindestens 2 Stunden zu Fuß durch die Schlucht benötigen würde und dann mit einem Shuttle Bus hier her zurückfahren könnte. Leider war diese Tour recht spontan von uns geplant worden und auch nicht sonderlich gut vorbereitet, sodass es zeitlich leider schon zu eng war. Das Risiko im Dunkeln über die kurvigen Straßen zurück zum Bulli fahren zu müssen, war uns dann doch zu groß. Wir beschlossen den Schluchtbesuch zu vertagen und liefen erstmal zurück zum Parkplatz.
Als Ersatzprogramm machten wir uns auf zu einem nicht weit entfernten Aussichtspunkt. Dort wurde wieder ein toller Blick auf 3 aneinander grenzende Stauseen eröffnet. Zwei Polizisten hielten kurz an, kamen vorbei um scheinbar ebenfalls die Aussicht zu genießen und ein paar Selfies zu machen, dann grüßten sie uns grinsend, als sie uns mit Krümel und Elma dort sitzen sahen. Kurz später zogen sie wieder von dannen. Man kann sich hier wirklich nicht über unfreundliche Polizisten beschweren ;-)
Zurück an unserem Stausee genossen wir einen weiteren Sonnenuntergang mit Weinchen... dazu gab es Live Gitarrenmusik von einem Spanier, der inzwischen mit seiner Freundin hergekommen war und sich zu uns auf den Platz gesellt hatte. Jetzt saßen die beiden vor ihrem Camper und erfreuten uns mit spanischer Musik. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen...
Weil das Motorradfahren so schön war, wiederholten wir es am Sonntag einfach nochmal. Nach einem tollen Frühstück, dieses mal gab es spanisches Rührei à la Mari --> Rezeptlink, starteten wir gestärkt zum Naturpark El Torcal, den See hoch, ein Teil der selben Strecke, die wir hinzu mit dem Bulli gekommen waren. Jetzt hatten wir die Chance diese nochmal bei Tag zu sehen - und es lohnte sich. Tolle Täler mit grünen Wiesen, gelben Blumenmeeren darin, inmitten von Bergen. Überall am Straßenrand der Spitzkehren standen kleine Häuschen, mal mehr, mal weniger hergerichtet. Zum Teil bellten uns sogar die Wachhunde dieser Häuschen beim Vorbeifahren an.
Als wir uns El Torcal nur nährten, begannen schon die tollen Steinformationen. Diese entstanden vor Millionen Jahren unter dem Wasser und werden am besten beschrieben mit "aufeinandergestapelte Steine". Manche Stellen erinnern an aufeinandergeschichtete "Pancakes".
Dort angekommen parkten wir und hatten die Wahl zwischen 2 Wanderungen durch das Gebiet. Hier wimmelte es auch wieder nur so vor Touris. So war es schon etwas seltsam mit Krümmel und Elma durch den Park zu laufen. Eine Frau lachte und sagte zu uns in gebrochenem Englisch, dass sie erst ihren Kindern verboten hatte ihre Spielzeuge mitzunehmen... Chris stand da ganz cool drüber und machte ein paar tolle Bilder mit den beiden im Park. Empfehlenswert ist der Park trotz Touriüberfluss allemal, vor Allem da er auch nichts kostet und eine beeindruckende Landschaft aufweist, die man so nicht oft sieht.
Weil es beim ersten Mal so gut geklappt hat machten wir am Abend nochmal Feuer an unserem See, um ein weiteres Dinkelvollkornbrot zu backen. Das spanische Brot ist wirklich keine Freude.
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