Auf unserem Weg nach Cadiz packte uns die Sehnsucht nach einem schönen Stellplatz direkt am Strand und wir bogen kurz nachdem wir Tarifa verlassen hatten in einen Weg entlang unserer Route ein und fanden genau einen solchen vor. Rein nach Instinkt und ohne Park4Night App. Kein Wunder, dass wir dann doch nochmal halt machten und 2 weitere Nächte dort verbrachten. Der kleine Parkplatz ermöglichte uns den direkten Meerblick vom Bulli aus. Ein paar andere Camper waren auch da, es hielt sich aber im Rahmen. Neben uns stellte sich kurz nach unserer Ankunft ein junges polnisches Pärchen mit einem tollen Spruch auf dem Camper, der sehr gut zu unserem aktuellen Trip passt.
Zwei Italiener kamen mit ihrem Auto angefahren und boten uns selbstgemachte Focaccia für je 3€ an. Auch eine interessante Geschäftsidee, nur ob diese so legal war blieb fraglich.
Nur wenige Schritte zu einer Treppe die zum Strand führte und man war am Wasser. Ein kleiner Spaziergang am Strand entlang nach rechts führte uns zu einer Strandbar, die zu einem Hotel gehörte. Von dort aus kam man leider nicht weiter. In die andere Richtung allerdings konnte man weit gehen, wenn man wollte sogar bis zurück nach Tarifa - entweder immer vorne am Strand und auf Steinen entlang oder weiter hinten durch einen interessanten Pinienwald. Einige Surfer und Kiter waren auch hier noch unterwegs. In der Ferne sahen wir auch noch die Ausläufer Tarifas, wo wir am Vortag waren. Wir nahmen uns endlich mal wieder die Zeit uns mit einer Decke einfach nur an den Strand zu legen. Leider war noch immer kein Badewetter und frische Windböen kamen von Zeit zu Zeit. Am Abend erlebten wir mal wieder einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer.
Am nächsten Morgen brachen wir zu einer Mountainbike Tour auf. 8 km weiter nach rechts die Küste entlang, sollten durch den Fels entstandene kleine Badebecken, sowie eine große Sanddüne sein. Das wollten wir uns anschauen. Wir fuhren los Richtung Paloma, zunächst die Hauptstraße entlang. Danach schickte Komoot uns über einen tollen kurzen MTB Trail Richtung Strand. Nach ein paar Metern Spaß standen wir auf einmal mitten im Sand. Eine tolle Fußgängerroute hatte die App uns da herausgesucht, aber leider nichts fürs Rad. Umdrehen war für uns doch keine Option und so schoben wir die Räder erstmal den Strand entlang. In der Ferne sahen wir schon die große Sanddüne, die sich hier auftürmte und die unser erstes Ziel sein sollte. Nach einiger Zeit erreichten wir endlich wieder einen fahrbaren Weg, auf dem ein Bauer gerade seine Kühe entlang trieb. Ein paar Meter weiter begann eine Straße, die zur Sanddüne hinauf führte. Oben angekommen trafen wir auf einige Besucher, die alle samt hier anhielten, ausstiegen und Fotos von der großen Düne, auf der wir mittlerweile standen, aufnahmen. Der Blick hier oben war großartig - ein großer Sandberg und unten der Strand, das Meer und linker Hand die Straße und eine grüne Landschaft. Wie hatte sich hier so viel Sand auftürmen können? Ein tolles Naturphänomen. Wir fuhren weiter oben an der Düne (auf der Straße) entlang, immer den Sand vermeidend damit wir voran kamen.
Nachdem wir die Düne hinter und gelassen hatten kamen wir in den Ort Paloma. Hier lebten nur wenige Menschen, wie die wenigen Häuschen und Briefkästen am Wegesrand verrieten. Aufgrund der Optik des Ortes und dem Tor durch das wir am Dorfeingang fuhren, vermuteten wir, das dies früher eine Wehranlage gewesen war. Eine Bar gab es hier im Ort und hier schienen sich die Touristen zu sammeln. Dahinter trafen wir erstmal keinen mehr, da alle an der Bar hängenzubleiben schienen. Am Ortsende begann ein angelegter Holzweg, der durch einen Wald führte und nur noch mit dem Rad oder zu Fuß passierbar war. Hier lies es sich toll Fahrrad fahren. Nach einigen Metern wurden wir von unserer App wieder nach links, weg von unserem tollen Weg geschickt. Wir wollten zu den Badebecken am Strand fahren, was dies logisch erscheinen ließ. Leider landeten wir so wieder auf einem absoluten Sandweg, der nur schieben zuließ. Ein Schild mit einem Fahrradzeichen darauf machte in unseren Augen hier wenig Sinn - es stand aber da und zeigte in die Richtung in die wir gingen. Spannende Radwege haben die hier. So ging es immer halb schiebend, halb fahrend weiter, bis wir dann zu einer steilen, sandig-steinigen Abfahrt zum Strand kamen. Christoph lies es sich nicht nehmen mit dem Bike herunter zu fahren, was auch sehr spaßig war. Dann standen wir an unserem Strand. Doch um zu der Stelle zu kommen die wir ansteuerten, mussten wir noch über einige große Steine drüber. Vorne im Sand herum kamen immer wieder Wellen, was verhinderte, dass wir einfach vorne herum schieben konnten. Also war mit dem Rad klettern über Steine angesagt (man hätte es sicher auch einfach stehen lassen können, aber man weiß ja nie). Es kostete uns einige Mühe - aber wir kamen an. Die natürlich entstandenen kleinen Naturbadebecken hatten Charme. Wäre es etwas wärmer gewesen hätte man hier wunderbar baden können. Aber schon nach einmal Füße eintauchen beschloss Christoph, dass es zu kalt war. In einer Nische zwischen zwei Felsen, hatte sich jemand eingerichtet. Kurz darauf sahen wir auch wer - ein nackter, braun gebrannter, dünner, älterer Mann, kam zwischen den Felsen hervor. Es sah tatsächlich so aus als würde er hier leben. Daneben war ein kleines Dach mit Ästen und einer Plane gebaut worden. Vermutlich war das sein Unterstand bei Regen. Das erinnerte alles ein wenig an Robinson Crusoe. Er lachte uns nur an und legte sich auf den Bauch in die Sonne.
Auf unserem Rückweg versuchten wir cleverer als Komoot zu sein und kämpften uns außenherum bis zum angelegten Holzweg vor. Es war zwar ein weiterer Weg, dafür konnten wir aber dieses Mal mehr fahren als schieben. Diese Tour heute wäre vermutlich eine bessere Wanderung als Biketour gewesen. Hinterher ist man immer schlauer. Zurück an der großen Sanddüne kam uns dann eine geniale Idee. Wieso nicht einfach die Düne runter fahren? Es gibt ja Mountainbiker die fahren auch im Schnee. Bergab könnte das durchaus möglich sein. Wir machten uns den Spaß und schoben erstmal durch den tiefen Sand zu einer Stelle mit etwas festerem Sand, auf der wir geradezu nach unten fahren könnten. Die Abfahrt hatte etwas - zum Teil musste man aufpassen mit dem Vorderrad nicht wegzurutschen, aber es machte Spaß und man blieb nicht stecken! Überzeugt euch selbst ;-)
Anbei noch der Komoot Track zu unserer MTB Tour.
Somit war das "Sandbiking" neu entdeckt und wir waren nun gar nicht mehr so böse drüber, die Räder mitgenommen zu haben. Den Abend ließen wir ausklingen mit einer italienischen Lachs-Spinat-Quiche. Das Rezept dazu möchten wir euch nicht vorenthalten und könnt ihr in unserem Bulli Kochbuch einsehen --> Link.
Viel Spaß beim Nachkochen!
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Kommentare
Hey ihr zwei, verfolge so gut es geht euren Blog (mit Raphael nicht immer so einfach lol).
Bekomme richtig Lust drauf euch zu besuchen...
Habt weiterhin ne tolle Zeit bei euren Trip und wir freuen uns schon ganz tolle auf 2025 wenn mer uns mal wieder live sehen.
LG Katharina mit Family
Hallo liebe Katha, Andy & Raphael,
schön von euch zu hören! Es freut uns, wenn euch unser Blog gefällt. Wir hoffen es geht euch gut und freuen uns ebenfalls auf ein Wiedersehen spätestens in 2025! Außer ihr kommt vorher auf Urlaub zu uns ;-)
VLG Mari & Chris