Kurz bevor wir nach Portugal fuhren fanden wir noch einen tollen Ort zum Übernachten in Spanien. Der Platz war nur zehn km von der portugiesischen Grenze weg in der Umgebung von Ayamonte und direkt neben einem Pinienwald. Bei unserer Ankunft fanden wir einen anderen Camper vor, der ebenfalls die Nacht hier verbringen wollte. Wir standen direkt neben einem faltigen Kiesberg und hatten rundherum eine tolle Aussicht auf die Natur die uns umgab.
Am nächsten Morgen unserer ersten Nacht dort war unser Nachbar weg und wir hatten den Platz komplett für uns. Endlich mal wieder wilde Einsamkeit erleben! Wir frühstückten endlich wieder draußen und machten eine Runde Yoga in der Sonne. Christoph nahm ein paar kleine Reparaturen am Bulli vor (bei ein paar unserer Einbauten hatten sich durch die ständige Nutzung die Schrauben gelockert) und bereitete den Einbau des Ladeboosters vor. Endlich hatten wir das nötige Material dazu besorgen können und es stand dem nichts mehr im Wege. Bei einem kleinen Spaziergang in der Umgebung fanden wir einen Grillplatz mitten im Pinienwald. Es stand sogar ein Schild dort, dass man außerhalb der Sommerzeit, auf den gemauerten Feuerstellen Feuer machen und grillen dürfe. Auch hier war es absolut einsam. Die Holztische und Bänke die überall standen luden zum Verweilen ein. Wir beschlossen hier unser Abendessen zu kochen und ein Brot zu backen. Nach ein paar Vorbereitungen im Bulli packten wir alles ein und liefen die fünf Gehminuten zu dem Grillplatz. Der Pfälzer Shoppe durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir schafften es noch vor Sonnenuntergang unseren Nudelauflauf mit Linsen, Brokkoli und Feta zu essen, sowie das Brot zu backen. Leider wurden wir auf dem Rückweg zum Bulli in der Dämmerung von zahlreichen Schnaken attackiert und böse verstochen. Alles hat halt seinen Preis.
Am nächsten Tag brachen wir dann nach Portugal auf. Auch wenn es hier super schön war, irgendwann mussten wir ja auch mal weiter reisen, wenn wir im September in Schottland sein wollten (unser einziger Fixtermin auf der Reise).
Kurz darauf passierten wir den Grenzfluss, der Spanien und Portugal miteinander verbindet.
Wir schreiben den 06. März 2024 als wir in Portugal ankommen. Was uns hier sofort auffällt?
Das Land macht einen "gepflegteren Eindruck" als Spanien, alles um uns herum ist sehr grün mit vielen Wiesen, Sträuchern und vielen bunten Blumen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass der Frühling inzwischen schon sehr nah ist. Zu den Orangenbäumen kommen hier viele Mandarinenbäume dazu. Die Straßen jedoch scheinen zum Teil viel kaputter zu sein, zumindest auf den Straßen auf denen wir fahren - ohne Mautkosten.
Wieder unserer Erwartungen waren die Produkte hier deutlich teurer als in Spanien, obwohl wir in der selben Supermarktkette waren. Es könnte natürlich daran liegen, dass wir uns jetzt erstmal durch die Algarve bewegten, dem Touri Hotspot schlechthin in Portugal.
Unser erstes Ziel in Portugal war ein Mountainbikepark auf dem Berg Sao Miguel, auf dem einige Antennen und eine Sendstation zu finden war. Die Idee war am Folgetag hier die MTB Trails runter zu rauschen. Leider war Wind und Regen angekündigt und wir waren noch nicht sicher ob es uns treffen würde. Etwas unsicher ob wir bleiben wollten, stellten wir uns hinter einer Trafo Station in den Windschutz und bereiteten uns erstmal selbstgemachte Burger mit Salat zu. Beim Kochen beobachteten wir ein paar Arbeiter die ein paar Meter vor uns mit einem Van anhielten und Kabel von großen Trommeln einluden. Vielleicht war dies hier auch eine Fernmeldezentrale für Telefon und Internet. Die Kabeltrommeln erinnerten auf jeden Fall daran. Im Haupthäuschen der Station ganz oben auf dem Berg, brannte auf jeden Fall die ganze Nacht das Licht. Zwei Mädels in einem Van kamen zwischenzeitlich mit ihrem Hund gefahren und überlegten auch ob sie hier bleiben wollten. Vielleicht erschreckte sie unsere Horrorkiste, denn kurz darauf waren sie auch schon wieder weg. Wir beschlossen hier zu bleiben...
Nach einer regnerischen und windigen Nacht, erwachten wir im Nebelgeschwader. Der schöne Ausblick war dahin. Auch jetzt kamen die Arbeiter wieder gefahren. Angesprochen hat uns aber keiner. Scheinbar waren sie Camper hier oben gewohnt. Das Wetter zwang uns leider dazu weiterzufahren, denn mountainbiken bei Wind, Regen und Nebel machte keinen Sinn.
Weiter fuhren wir durch viele kleine portugiesische Dörfchen nach Evaristo. Ein bunter Mix aus Regen und Sonne begleitete uns auf der Fahrt und so sahen wir sogar einen tollen Regenbogen.
Auf dem Weg dorthin spielte uns Google Maps mal wieder einen Streich und schickte uns eine sehr enge Nebenstraße entlang, obwohl es eine breitere Hauptstraße gegeben hätte. Zunächst konnten wir dort problemlos fahren (nur die Straßenverhältnisse waren entsprechend schlecht).
Doch es wurde immer enger und an in einer Kurve blieben wir dann letztendlich doch stecken. Der Hänger war zu breit und blieb an der kleinen Mauer, die links und rechts von uns entlangführte, hängen. Zum Glück fuhr Christoph und wusste sich zu helfen. Er setzte etwas zurück, korrigierte seine Fahrspur und schaffte es Stück für Stück durch die Engstelle zu fahren. Das war haarscharf gewesen und bis auf ein paar Kratzer blieben keine Schäden am Radlauf vom Hänger zurück. Wenden hätten wir hier nicht können und alles rückwärts zurück fahren, hätte uns Stunden und Nerven gekostet.
Angekommen in Evaristo hatten wir mittels Park4Night App, an einem kleinen Dorfstrand, eine Möglichkeit zum Stehen gefunden. Wir fanden eine wilde Küste mit brausendem Meer vor - direkt von unserem Bullifenster aus einsehbar. An diesem superschönen Spot gönnten wir uns zum Abendessen einen Tapasteller der Extraklasse - made bei Mari. Das Rezept findet ihr hier und müsst ihr unbedingt nachmachen --> Link.
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